Frage an Walter Altvater bezüglich Frauen

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Walter Altvater
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin H. •

Frage an Walter Altvater von Martin H. bezüglich Frauen

Sehr geehrter HERR Altvater,

sind Sie vielleicht schon mal auf die Idee gekommen, dass sich seit dem Mittelalter die Gesellschaft schon ein klein wenig gewandelt hat? Warum Sie nur aufgrund einer Anrede die politische und gesellschaftliche Machtverteilung des heutigen Deutschlands skizzieren und an diesem - doch recht debilem Weltbild - Ihre Politik ausrichten, ist schon äußerst bedenklich.

Nun verraten Sie uns doch aber mal, was Sie als Grüner tun wollen, um mehr Gleichberechtigung in die Gesellschaft zu bringen?

Ich gebe Ihnen mal ein paar Hinweise.

1. Von Männern wird verlangt, sich an Kindeserziehung und ähnlichem zu beteiligen. Nun leben wir ja in einer Zeit, in der viele Paare nicht in der Ehe leben und trotzdem Kinder zeugen. Warum ist nun in diesem Fall der Mann auf die Zustimmung der Mutter angewiesen, um sich das Sorgerecht mit der Mutter zu teilen? Die Mutter kann wohlgemerkt ohne Angaben von Gründen das Sorgerecht verweigern, was dann unweigerlich zur Folge hat, dass der Mann gar keine Elternzeit nehmen KANN, auch wenn er es möchte. Was werden Sie unternehmen, dass die Männer ein gleichberechtigtes Elternteil auch ohne Zustimmung der Mutter werden? Der Vaterschaftsanerkennung kann übrigens erzwungen werden, das gemeinsame Sorgerecht von der Frau ohne angaben von Gründen abgelehnt werden. Ist das etwa ein Zustand, den Sie gut heißen?

2. Die Wehrpflicht. Ihre Partei hat immer gesagt, man will sie abschaffen. Gesagt ja, aber nicht getan. Sieben Jahre hatten Sie nun Zeit. Nichts ist geschehen, im Gegenteil: die Bundeswehr hat mehr Auslandseinsätze als jemals zuvor, sogar ohne UNO-Mandat ein fremdes Land angegriffen. Die FDP hatte in dieser Legislaturperiode den Antrag zur Abschaffung der Wehrpflicht im Bundestag gestellt. Warum hat Ihre Partei diesen Antrag abgelehnt? Geht es darum, billige Sklaven für den Zivildienst aufrecht zu erhalten? Und warum dürfen Frauen zur Bundeswehr, müssen aber nicht? Während der Wehrpflichtige ein knappes Jahr seines Lebens opfert, um durch den Dreck zu robben und dabei gelobt, im Ernstfall dieses Land und diese Demokratie mit Gewalt und seinem Leben gegen Eindringlinge zu verteidigen, damit selbst solche inkompetente Personen wie Sie weiterhin ihre bescheuerten Theorien in der Politik umsetzen können und von Ihnen immer weiter in ihren Rechten beschnitten werden, verdienen die freiwilligen Frauen, da Zeitsoldat, in dieser Ausbildungszeit z.B. bei der Grundausbildung 4 mal so viel wie die Wehrpflichtigen, die diese Weiber auch noch unterstützen müssen, wenn die ihren Rucksack nicht mehr tragen können. Was werden Sie also konkret tun, um da mehr Gerechtigkeit reinzubringen? Wehrpflicht auch für Frauen oder Wehrpflicht abschaffen? Gebärpflicht für Frauen einfordern? Frauen, die bis 35 keine Kinder gezeugt haben, zum Zivildienst abordnen? Oder wie werden Sie das umsetzen? Däumchen drehen? Indem Sie wieder einen Antrag der FDP ablehnen und einfach nur "labern", dass Sie als Grüner natürlich die Wehrpflicht abschaffen "wollen" (aber nicht werden)? Genauso wie beim Legalisieren von Haschisch - hauptsache eine Neue Randgruppe als Wähler gewonnen.

3. Männer sind in der Gesundheitspolitik benachteiligt, insbesondere in der Krebsvorsorgeuntersuchung. Was werden Sie dagegen tun, oder glauben Sie, diese Tatsache wieder mit Ihrem dümmlichen "Herr"schafts gelaber vom Tisch wischen zu können?

Toll, dass das hier viele lesen - Ihre bisherigen Antworten und ihre Person tragen sehr dazu bei, Wahlentscheidungen zu treffen.

Mit durchaus freundlichen Grüßen,
Martin Hoffmann

Portrait von Walter Altvater
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter "unterdrückter Mann",

Sie und Ihre Freunde haben mich in den letzten 2 Wochen mit Fragen regelrecht überschwemmt. Dabei drehten sich Ihre Fragen und Einlassungen mehr und mehr um den selben Kern: Sie fühlen sich unterdrückt und in Ihren Menschenrechten eingeschränkt, weil Sie für Ihre Kinder Unterhalt zahlen müssen. Ich kann Ihnen an dieser Stelle ausdrücklich versichern; Das ist so und das muss auch so bleiben. Und Sie werden mich auch durch dutzende weitere Mails nicht vom Gegenteil überzeugen können. Da ich auch noch etwas anderes zu tun habe, als auf Ihre zum Teil hanebücherne Argumentation einzugehen (z.B. muss ich arbeiten oder möchte im Wahlkampf mit Menschen argumentieren, die Argumenten zugänglich sind), werde ich künftig all Ihre als Fragen verkleidete Behauptungen mit dieser Mail beantworten. Auf meiner Homepage www.walter-altvater.de finden Interessierte eine grundsätzlichere Auseinandersetzung mit "unterdrückten Männern" unter dem Titel "Marco und 99% der Frauen".

Gruss
Walter Altvater