Ist es sinnvoll Kinder in gemeinsamen Klassen Grundschule und Gymnasium zu unterrichten?

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Werner Witt
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Frage von Miriam H. •

Ist es sinnvoll Kinder in gemeinsamen Klassen Grundschule und Gymnasium zu unterrichten?

Sehr geehrter Herr Witt, mein Neffe geht auf die Evangelische Schule Frohnau in die 5. Klasse und seine Eltern sind nicht sehr begeistert, denn Grundschüler werden seit diesem Schuljahr gemeinsam in einer Klasse mit Gymnasiasten unterrichtet. Wir stehen in diesem Jahr auch vor der Entscheidung der Schulanmeldung für unsere Tochter und möchten lieber eine Grundschule bis zur 6. Klasse und danach erst eine weiterführende Schule. Wird es aus Ihrer Sicht weitere Schulen im Bezirk geben in den Grundschule und Gymnasium bereits ab der 5. Klasse eins werden? Oder gibt es in Berlin bereits Erfahrungen mit diesem Modell und ist dies vorteilhaft für die Kinder?

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Antwort von
FDP

Vielen Dank für ihre Frage! Es gibt im Bezirk neben der Evangelischen Schule zahlreiche weitere staatliche oder in freier Trägerschaft geführte Gemeinschaftsschulen oder Gesamtschulen, die Schüler von der Einschulung bis zu unterschiedlichen Abschlüssen, teilweise auch bis zum Abitur unterrichten. In einigen dieser Schulen wird der integrierte Ansatz verfolgt, also die Schüler werden nicht nach unterschiedlichen Abschlusszielen getrennt, es gibt aber manchmal leistungsbezogene Kursangebote. Von Senatsseite gibt es Pläne, Wechsel von Grundschulen auf Gymnasien generell erst zum Ende des 6.Schuljahrs zu ermöglichen. Die FDP unterstützt diesen Ansatz nicht und möchte weiterhin individuelle und kindgerechte Entscheidungen in Abstimmung mit Eltern und Lehrern ermöglichen, auch um ohnehin schon schwierige Wechsel aus anderen oder in andere Bundesländer nicht noch herausfordernder zu machen.

Ich bin jetzt kein Bildungsexperte, aber gemeinsamer Unterricht leistungsstärkerer und -schwächerer Schüler kann nach meiner Kenntnis (PISA) grundsätzlich für beide von Vorteil sein, wenn nicht zuviele Leistungsschwache das Leistungsniveau insgesamt gefährden. Es kommt also auch auf den pädagogischen Ansatz und die Schule an. Bei meinen eigenen Kindern haben wir uns für eine Grundschule in der Nähe und den Wechsel auf ein Gymnasium nach der 4. und der 6.Klasse entschieden.

Grundsätzlich sind gute Bildungschancen für alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft für unsere Partei von höchster Priorität. Hier ist die allgemeine Lage in Berlin leider katastrophal. Dazu gibt es viele gute Vorschläge der FDP, zum Beispiel die Lehrer von Verwaltungsaufgaben zu entlasten und die Schulen unabhängiger zu machen und besser auszustatten, auch für den digitalen Unterricht.