Frage an Willi Brase bezüglich Umwelt

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Willi Brase
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Frage von Ingeborg Prof. Dr. K. •

Frage an Willi Brase von Ingeborg Prof. Dr. K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Brase,
wie wollen Sie verhindern, dass Ihnen bei der bevorstehenden BT-Wahl die Wähler des nördlichen Siegerlandes und Wittgensteins wegen des geplanten Bundesfernstraßenbaus Krombach-Hattenbacher Dreieck in Scharen davonlaufen? Die gefüllten Unterschriftenlisten der Bürgerinitiativen beweisen den Unmut der Wähler. Warum greifen Sie nicht auf die offenbar fertigen Pläne zum Ausbau der B 62 mit Ausweichstellen für LKWs Richtung Erndtebrück und auf die vorhandene Bahnlinie zurück, um die Umweltzerstörung zu vermeiden?
Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr. Ingeborg Koza

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Koza,

vielen Dank für Ihre Anfrage zur geplanten Bundesfernstraße Krombach-Hattenbacher Dreieck und den Ausbau der B 62. Gerne nehme ich zu Ihren Anmerkungen Stellung.

Die von Ihnen angesprochenen Pläne zum Ausbau der B 62 gibt es nicht. Die angedachten Pläne umfassen die Ortsumgehungen Kreuztal, Dahlbruch, Hilchenbach, Lützel und Erndtebrück und resultieren aus einem Planungsauftrag des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen. Der Bedarfsplan ist mit dem Bundesfernstraßenausbaugesetz ein Gesetz und wurde im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanes einer integrierten Verkehrsstrategieplanung unterzogen. Bezüglich der besonderen naturräumlichen Empfindlichkeit des Planungsraumes liegt für den Streckenabschnitt mit den Ortsumgehungen Hilchenbach, Lützel und Erndtebrück ein ergänzender naturschutzfachlicher Planungsauftrag vor, da bei der Bewertung im Rahmen der Bedarfplanaufstellung die damalige ökologische Risikoanalyse eine besondere Sensibilität des Naturraums festgestellt hatte.

Sie können versichert sein, dass der Naturraum genau analysiert werden wird, um dabei die Raumwiderstände zu ermitteln und mögliche Korridore aufzuzeigen. Wenn sich kein durchgehender Korridor ergibt, wird sondiert werden, inwieweit die betroffenen Schutzgüter durch technische Maßnahmen wie Tunnel, Brücken oder auch Überflughilfen unberührt bleiben können. Wenn eine machbare Variante gefunden ist, ist bei ihrer Realisierung sicher gestellt, dass die Eingriffssituation ausgleichbar ist und die Beeinträchtigung der Schutzziele eines FFH-Gebietes oder die Schutzziele bezüglich der streng geschützten Arten ausgeschlossen sind. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt zeichnet sich eine solche Variante ab.

Ihrer damit im Zusammenhang stehenden Kritik, dass man durch Ausweichstellen für LKW und durch die stärkere Nutzung der Bahnlinie eine weitere Umweltzerstörung vermeiden könnte, möchte ich damit begegnen, dass die beschriebenen Planungen eine Straße garantieren sollen, die bezüglich ihrer potenziellen Umweltbelastung die heutigen Missstände (Abgase in bebauten Gebieten, mangelnder Gewässerschutz, Lärmschutz) der vorhandenen Straßen in der Fläche reduziert und neuen Naturraumentwicklungen sowie Wohnumfeldverbesserungen in den verkehrlich entlasteten Bereichen erlaubt.

Mit freundlichen Grüßen

Willi Brase