Frage an Willi Wende bezüglich Bildung und Erziehung

Willi Wende
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Frage von Natascha P. •

Frage an Willi Wende von Natascha P. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Wende,

im Rahmen unseres Sozialkunde Leistungskurs beschäftigen wir uns intensiv mit der Bundestagswahl am 27.09.09.

Ich bitte Sie, uns -als potezielle Wähler-, im Rahmen Ihres Wahlkampfes, einige Fragen bezüglich ihren Zielen zu beantworten.

Da die Bildung für uns einer der interessantesten und wichtigsten Punkte ist, bitte ich Sie, mir einen Einblick in Ihre Bildungspolitik zu gestatten. Wie stehen Sie zu der Realschule "Plus"? Was ist ihre Meinung zu der verkürzten Oberstufe? Wie wollen Sie das Angebot an den Unis attraktiver machen? Wie stehen Sie zu dem Arbeitsmarkt und wie wollen sie diesen fördern?

Aufgrund unseres Alters möchte ich Sie zudem bitten, mir einige Fragen zu dem Thema Jugend und Familien zu beantworten. Wie wollen Sie die Jugen unterstützen? Haben Sie vor, Jugendzentren zu eröffnen und gezielte soziale Probleme zu lösen? Wenn ja, wie? Was sind Ihre Grundsätze zum Thema Familienpolitik und was möchten Sie an der momentanen Situation ändern?

Die Lage in Afghanistan ist auch relativ brenzlig. Wie stehen Sie zu dem Bundeswehreinsatz? Wie wollen SIe die Außenpolitik ändern bzw. verbessern?

Mit freundlichen Grüßen

N.

Antwort von
Willi-Weise-Projekt

Sehr geehrte Natascha,

danke für Ihren Fragenregen,
vielleicht bringt er ja Segen.

Das Willi-Weise-Projekt ist eigentlich kein Projekt bzw. Konzept, dass vorgibt für alles und jedes eine Lösung zu liefern, sondern ein einmaliges Konzept, dass gemeinsam mit engagierten und interessierten Bürgern in den Wahlkreisen, diese Lösungen für diese Fragen und Themen entwickelt.

Dennoch habe ich natürlich auch eine ganz persönliche Meinung zu Ihren Fragen:

Bildungspolitik oder besser gesagt Bildung an Schulen und Universitäten sollte dafür dasein, den jungen Menschen das Know-How zu geben, dass sie in die Lage versetzt, sich in einer modernen Gesellschaft und den sich ständig ändernden Bedingungen auch wirklich zu behaupten.

Dazu gehören u.a.:
- erheblich mehr Geld für Schulen und Hochschulen.
Wegen der enormen Schuldendienste (Zinseszinszahlungen) Nutznießer
sind die Banken und ohnehin schon Reichen, bleibt kein Geld mehr für
die Ausbildung der Jugend, die Verlierer des Ganzen. Auch für Rüstung
wir immer noch mehr Geld ausgegeben als für Bildung
- eine wesentlich bessere Ausbildung der Lehrer
- kostenlose Unterrichtsmittel
- wesentlich kleinere Klassen, max. 15 Kinder
- echte Konfliktbewältigung, gewaltfrei unter Beachtung des gegeseitigen Respekts.
- systemischen Wissen über die Familie
- wie ernähre ich mich wirklich gesund?
- wie entdecke ich mein Potential?
- das Prinzip der Individuellen Verantwortung (PIV)
- und noch Vieles Vieles mehr...

Als einer der sich im 2. Bildungsweg nach "oben" gestrampelt hat, bin ich persönlich kein Freund von mehrstufigen Schulen. Das gesamte Schulsystem dient nicht mehr den Kindern und jungen Menschen, sondern eher den Schulbuch- und Fachverlagen und der Administration in den Kultusministerien.

Das Angebot an den Universitäten wird dann attraktiver, wenn wirklich wieder frei gelehrt und geforscht werden darf. Gegenwärtig stehen Bereiche wie: Medizin, Chemie, Biologie, Psychologie, Energiewirtschaft und verwandte Bereiche stark im Verdacht Lobbyinteressen und nicht der freien Forschung und Lehre zu dienen. Genau wie in der Politik und der Presse. Manche junge Menschen spüren das und sind zu Recht frustriert.

Als langjähriger Berater für klein- und mittelständische Unternehmen stehe ich dem Arbeitsmarkt positiv gegenüber, d.h., wenn die Rahmenbedingungen für den eigentlichen Motor der Wirtschaft (dem Mittelstand) verbessert werden, wird es keine Arbeitsmarktprobleme geben. Nur scheint es nicht im Interesse der gegenwärtigen Politik zu sein, denn außer ständigen Bekenntnissen zum Mittelstand passiert nicht wirklich etwas.

Zum Thema Familiepolitik bleibt mir hier nur zu sagen, diese hat es bisher nicht wirklich gegeben. Die hohe Scheidungsrate und eine Geburtenrate von unter 1,9 sind ein deutliches Zeichen, dass es eine Pro-Familie-Politik bisher nicht gegeben hat. Dies würde ich gerne sofort ändern. Im Übrigen siehe oben bei Schule (systemisches Wissen über Familie)!

In Afghanistan haben wir als Deutsche nichts zu suchen, da helfen auch raffinierte Erklärungsmodelle nichts. Das dort verbrannte Geld wird hier dringend gebraucht, z.B. um überfällige Reparaturen an Schulgebäuden zu bezahlen, dies wiederum nutzt den Handwerksbetrieben und dem Arbeitsmarkt.

Das Thema Außenpolitik (Ausnahme Afghanistan)ist leider nicht mein Thema, dass überlasse ich lieber Leuten, die behaupten etwas davon zu verstehen.

Ich hoffe, die Antwort war ausführlich genug, auch wenn ich den Verdacht habe, dass hier so etwas wie eine Beschäftigungsstrategie am Werke ist.

Mit besten Grüßen

Willi Wende