Verschärfung der Mietpreisbremse

Die Linksfraktion forderte in ihrem Gesetzentwurf, dass die sogenannte Mietpreisbremse in punkto Mietberechnung und Rügepflicht der Mieter bei unrechtmäßig erhöhter Miete abgeändert werden soll. Für den Gesetzentwurf stimmten die Grünen- und die Linksfraktion. Die Fraktionen SPD, CDU, FDP, AfD sowie die beiden fraktionslosen Abgeordneten stimmten dagegen, somit wurde dieser abgelehnt.

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Dafür gestimmt
119
Dagegen gestimmt
542
Enthalten
0
Nicht beteiligt
48
Abstimmungsverhalten von insgesamt 709 Abgeordneten.
NameFraktion Absteigend sortieren WahlkreisStimmverhalten
Portrait von Bruno HollnagelBruno HollnagelAfD10 - Herzogtum Lauenburg - Stormarn-Süd Dagegen gestimmt
Portrait von Steffen KotréSteffen KotréAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Marc JongenMarc JongenAfD266 - Neckar-Zaber Dagegen gestimmt
Portrait von Wilhelm von GottbergWilhelm von GottbergAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Matthias BüttnerMatthias BüttnerAfD66 - Altmark Dagegen gestimmt
Marc BernhardMarc BernhardAfD271 - Karlsruhe-Stadt Dagegen gestimmt
Portrait von Verena HartmannVerena HartmannAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Alexander GaulandAlexander GaulandAfD63 - Frankfurt (Oder) - Oder-Spree Dagegen gestimmt
Portrait von Ulrike Schielke-ZiesingUlrike Schielke-ZiesingAfD17 - Mecklenburgische Seenplatte II - Landkreis Rostock III Dagegen gestimmt
Portrait von Roman ReuschRoman ReuschAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Jens MaierJens MaierAfD159 - Dresden I Dagegen gestimmt
Portrait von Heiko WildbergHeiko WildbergAfD211 - Südpfalz Dagegen gestimmt
Portrait von Leif-Erik HolmLeif-Erik HolmAfD15 - Vorpommern-Rügen - Vorpommern-Greifswald I Dagegen gestimmt
Portrait von Enrico KomningEnrico KomningAfD16 - Mecklenburgische Seenplatte I - Vorpommern-Greifswald II Dagegen gestimmt
Petr BystronPetr BystronAfD217 - München-Nord Dagegen gestimmt
Portrait von Gottfried CurioGottfried CurioAfD Dagegen gestimmt
Portrait von Jens KestnerJens KestnerAfD52 - Goslar - Northeim - Osterode Dagegen gestimmt
Portrait von Andreas BleckAndreas BleckAfD197 - Neuwied Dagegen gestimmt
Peter FelserPeter FelserAfD256 - Oberallgäu Nicht beteiligt
Portrait von Roland HartwigRoland HartwigAfD100 - Rheinisch-Bergischer Kreis Dagegen gestimmt
Portrait von Markus FrohnmaierMarkus FrohnmaierAfD260 - Böblingen Dagegen gestimmt
Portrait von Albrecht GlaserAlbrecht GlaserAfD170 - Schwalm-Eder Dagegen gestimmt
Portrait von Waldemar HerdtWaldemar HerdtAfD38 - Osnabrück-Land Dagegen gestimmt
Portrait von Karsten HilseKarsten HilseAfD156 - Bautzen I Dagegen gestimmt
Portrait von Lothar MaierLothar MaierAfD259 - Stuttgart II Dagegen gestimmt
Symbolbild Mietwohnung

In dem Gesetzentwurf forderte die Linksfraktion die transparentere Durchsetzung der Mietpreisbremse. Demnach sollen Vermieter*innen bei Mietbeginn die Berechnung der Miethöhe mit entsprechenden Belegen den Mieter*innen erläutern. Außerdem sollen Sanktionen für intransparente Vermieter*innen festgelegt werden. Hierbei soll es den Mieter*innen ermöglicht werden, bei unrechtmäßig überhöhter Miete den zu viel gezahlten Anteil ab Mietbeginn zurückzufordern und nicht, wie in der bestehenden Regelung, erst ab dem Zeitpunkt einer stattgegebenen Rüge. Zudem wären die Mieter*innen nicht mehr dazu verpflichtet einen Verstoß gegen die Mietpreisbremse zu rügen.
Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz hat dem Parlament eine Beschlussempfehlung zum Gesetzentwurf der Linksfraktion vorgelegt, die vorschlägt diesen abzulehnen.

Für den Gesetzentwurf stimmten die Grünen- und die Linksfraktion. Die Fraktionen SPD, CDU, FDP, AfD sowie die beiden fraktionslosen Abgeordneten stimmten dagegen, somit wurde dieser abgelehnt.

Die Plenardebatte wurde im Zuge des Referentenentwurfs aus dem Justizministerium, der durch die Presse bekannt wurde, geführt. Auch dort wurde festgeschrieben, dass vor Mietbeginn die Vermieter*innen begründen sollen, warum sie eine Miete verlangen, die höher als gesetzlich zulässig ist.
Caren Lay der Linksfraktion kritisierte, dass die Mietpreisbremse zu viele Ausnahmen mache, um tatsächlich wirkungsvoll zu sein. Außerdem würde die große Koalition sich selbst blockieren, denn wenn die SPD eine Änderung vornehmen wollen würde, lehne die CDU/CSU diese ab.
Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) monierte, dass der Gesetzesentwurf die Linken zu einfache Lösungen für ein solch komplexes Thema biete. Diese würden die Lage der Mieter*innen eher verschlechtern als verbessern, zudem halte die die CDU/CSU-Fraktion die Mietpreisbremse nicht für die einzig wahre Lösung des Problems: Man müsse sich auch auf sozialen Wohnungsbau konzentrieren, um längerfristig die steigenden Mieten zu verhindern.
Von der SPD-Fraktion äußerte sich Johannes Fechner im Plenum zum Linken-Gesetzesentwurf. Er betonte, dass der Bau von bezahlbarem Wohnraum eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen werde und man daher, um auch kurzfristige Lösungen zu finden, Änderungen am Mietrecht vornehmen müsse.
Kritik an der CDU/CSU-Fraktion wurde von Christian Kühn (Grüne) geäußert. Die Union weigere sich seit Jahren das Mietrecht zu optimieren und blockiere damit die wirklichen Fortschritte. Canan Bayram (ebenfalls Grüne) forderte in dem Zuge die SPD-Fraktion dazu auf, dafür zu sorgen, dass der Referentenentwurf in der GroKo durchgesetzt werde.
Eine Absage an die Mietpreisbremse wurde von der AfD, FDP und dem fraktionslosen Abgeordneten Mario Mieruch erteilt:
Katharina Kloke (FDP) erklärte, dass die Mietpreisbremse gescheitert sei und abgeschafft gehöre, stattdessen solle sich lieber auf den Wohnungsbau konzentriert werden.
Die Funktionsweise der Mietpreisbremse wurde vonseiten der AfD-Fraktion durch  Jens Maier angeprangert, dadurch würde der Wohnungsmangel nur vergrößert.
Mario Mieruch (fraktionslos) gab zu bedenken, dass dadurch die Rechte der Vermieter*innen beschränkt würden.