Modernisierung des Wehrdienstes

Der Bundestag hat in namentlicher Abstimmung einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Modernisierung des Wehrdienstes verabschiedet. Angestrebt wird laut Bundesregierung die Einführung eines neuen, attraktiven und grundsätzlich freiwilligen Wehrdienstes. Ab 2026 sollen deshalb alle 18-Jährigen einen Fragebogen zur Motivation und Eignung erhalten. Für Männer soll dieser verpflichtend, für Frauen freiwillig sein. Zudem soll für Männer ab Jahrgang 2008 die Musterung wieder zur Pflicht werden. Der neue Wehrdienst soll zwar freiwillig geleistet werden, doch falls die angestrebte Zahl von Bewerber:innen nicht erreicht wird, kann der Bundestag später eine „Bedarfswehrpflicht“ beschließen. Wer sich freiwillig meldet, soll eine moderne Ausbildung, eine Vergütung von mindestens 2.600 Euro brutto und möglichst wohnortnahe Einsatzmöglichkeiten erhalten. Soldat:innen auf Zeit sollen 2.700 Euro brutto verdienen inklusive Unterbringung und Zuschüssen für den Auto- oder Lkw-Führerschein ab mindestens einem Jahr Dienst. Der Wehrdienst soll mindestens sechs Monate dauern, kann aber individuell verlängert werden.

Mit dem neuen Wehrdienst-Modernisierungsgesetz sollen drei Ziele verfolgt werden: Erstens soll ein besseres Lagebild darüber entstehen, wie viele Wehrpflichtige in den betroffenen Jahrgängen tatsächlich zur Verfügung stehen. Zweitens will die Bundesregierung deutlich mehr Freiwillige für die Bundeswehr gewinnen und damit auch das Reservist:innenpotenzial erhöhen. Drittens soll die Möglichkeit geschaffen werden, außerhalb eines Spannungs- oder Verteidigungsfalls per Rechtsverordnung eine Verpflichtung zum Grundwehrdienst einzuführen, allerdings nur, wenn der Bundestag zustimmt.

Zu dem Gesetzentwurf der Bundesregierung hat der Verteidigungsausschuss eine Beschlussempfehlung vorgelegt. Außerdem hat der Haushaltsausschuss einen Bericht zur Finanzierbarkeit erarbeitet.

Der Gesetzentwurf für ein Wehrdienst-Modernisierungsgesetz wurde mit 323 Ja-Stimmen zu 272 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung von Paula Piechotta (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) angenommen. Gegen den Gesetzentwurf stimmte auch Jan Dieren aus der SPD-Fraktion, während die anderen Mitglieder der Koalitionsfraktionen für das Modernisierungsgesetz stimmten.

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Dafür gestimmt
323
Dagegen gestimmt
272
Enthalten
1
Nicht beteiligt
34
Abstimmungsverhalten von insgesamt 630 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Hakan DemirHakan DemirSPD81 - Berlin-Neukölln Dafür gestimmt
Ellen Demuth, MdLEllen DemuthCDU/CSU196 - Neuwied Dafür gestimmt
Portrait von Sandra DetzerSandra DetzerBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN265 - Ludwigsburg Dagegen gestimmt
Portrait von Jan DierenJan DierenSPD113 - Krefeld II – Wesel II Dagegen gestimmt
Portrait von Thomas DietzThomas DietzAfD163 - Erzgebirgskreis I Dagegen gestimmt
Portrait von Esther DilcherEsther DilcherSPD166 - Waldeck Dafür gestimmt
Portrait von Jeanne DillschneiderJeanne DillschneiderBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN296 - Saarbrücken Dagegen gestimmt
Portrait von Sabine DittmarSabine DittmarSPD247 - Bad Kissingen Dafür gestimmt
Portrait von Alexander DobrindtAlexander DobrindtCDU/CSU225 - Weilheim Dafür gestimmt
Portrait von Michael DonthMichael DonthCDU/CSU289 - Reutlingen Dafür gestimmt
Portrait von Felix DöringFelix DöringSPD172 - Gießen Dafür gestimmt
Portrait von Florian DornFlorian DornCDU/CSU255 - Memmingen – Unterallgäu Dafür gestimmt
Portrait von Catarina dos Santos-WintzCatarina dos Santos-WintzCDU/CSU87 - Aachen II Dafür gestimmt
Christian DouglasAfD180 - Main-Taunus Dagegen gestimmt
Foto von Katharina Dröge, aufgenommen im Deutschen Bundestag im Juli 2025.Katharina DrögeBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN94 - Köln III Dagegen gestimmt
Portrait von Christopher DrößlerChristopher DrößlerAfD188 - Eichsfeld – Nordhausen – Kyffhäuserkreis Dagegen gestimmt
Portrait von Falko DroßmannFalko DroßmannSPD18 - Hamburg-Mitte Dafür gestimmt
Portrait von Hülya DüberHülya DüberCDU/CSU250 - Würzburg Dafür gestimmt
Portrait von Deborah DüringDeborah DüringBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN181 - Frankfurt am Main I Dagegen gestimmt
Hansjörg DurzHansjörg DurzCDU/CSU252 - Augsburg-Land Dafür gestimmt
Portrait von Timon DzienusTimon DzienusBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN41 - Stadt Hannover I Dagegen gestimmt
Portrait von Tobias EbenbergerTobias EbenbergerAfD96 - Rhein-Sieg-Kreis I Dagegen gestimmt
Portrait von Joachim EbmeyerJoachim EbmeyerCDU/CSU132 - Herford – Minden-Lübbecke II Dafür gestimmt
Der Abgeordnete trägt ein dunkelblaues Hemd und Sakko und steht vor einer grauen WandHarald EbnerBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN268 - Schwäbisch Hall – Hohenlohe Dagegen gestimmt
Portrait von Leon EckertLeon EckertBÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN213 - Freising Nicht beteiligt