Frage an Agnes Krumwiede bezüglich Gesundheit

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Agnes Krumwiede
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christoph T. •

Frage an Agnes Krumwiede von Christoph T. bezüglich Gesundheit

Hallo Frau Krumwiede,

sie schreiben oben über die Bürgerversicherung, sie sei gerecht und solidarisch. Ist es in Ordnung wenn durch eine Beitragsbemessungsgrenze her Ackermann mit seinem Millioneneinkommen nicht mehr für Krankenversicherung bezahlt als ein besserer Normalverdiener?? Wäre eine steuerfinanzierte Krankenversicherung nicht wesentlich gerechter da alle Einkommen ohne Obergrenze miteinbezogen werden würden?
Noch eine persönliche Frage. Sind sie als Gegnerin der privaten Krankenversicherung trotz ihres Einkommens gesetzlich versichert?

Vielen Dank für ihre Antwort!

Christoph Tangens

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Tangens,

vielen Dank für Ihre thematische Anfrage, welche in der aktuellen Debatte kontrovers diskutiert wird.

Als Abgeordnete plädiere ich mit meiner Fraktion für die grüne Bürgerversicherung. Die derzeitig desolate Finanzierung des Gesundheitssystems, die faktische zwei-Klassen-Medizin und die Einführung der Kopfpauschale durch die schwarz-gelbe Bundesregierung lassen keinen Zweifel daran, dass es einer grundlegenden Reform bedarf. Diese Reform ist notwendig, damit sich auch künftig alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrem Einkommen die Gesundheitsversorgung und Vorsorge leisten können.

Die Leitlinien für eine grüne Bürgerversicherung sind: Dass alle Bürgerinnen und Bürger - auch Beamtinnen und Beamte, Abgeordnete und Selbstständige - Mitglieder der Bürgerversicherung sind. Dass alle Einkunftsarten – auch Vermögenseinkommen, Gewinne und Mieteinkünfte – in die Finanzierung der Krankenversicherung einbezogen werden. Dass die Beiträge auf Erwerbseinkommen aus abhängiger Beschäftigung paritätisch je zur Hälfte durch ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen finanziert werden. Kinder werden kostenlos in der Bürgerversicherung mitversichert. Ehegattinnen/Ehegatten Lebenspartnerinnen/Lebenspartner die nicht erwerbstätig sind, müssen keine Beiträge zahlen, wenn sie Kinder erziehen oder Pflegeleistungen erbringen. Für alle anderen Ehepaare und eingetragenen Lebensgemeinschaften wird ein Beitragssplitting eingeführt.

Die grüne Bürgerversicherung sorgt für mehr soziale Gerechtigkeit, hat eine eigenständige, individuelle Absicherung aller Beitragspflichtigen zum Ziel, stärkt die Nachhaltigkeit der Finanzierungsbasis, ist familiengerecht und gegenüber der von Paaren gewählten Arbeitsverteilung neutral und sorgt für mehr Wettbewerb um Qualität und Wirtschaftlichkeit.

Als Grüne Abgeordnete kämpfe ich gegen eine Klientelpolitik und setze mich für eine Bürgerversicherung ein, die alle Bevölkerungsgruppen in das Solidarsystem einbezieht.

Zu Ihrer persönlichen Frage: Nach wie vor bin ich bei einer regionalen Krankenkasse gesetzlich krankenversichert.

Mit freundlichen Grüßen

Agnes Krumwiede