Sehr geehrter Herr Gerig!

In Ihrer am 22.12.09 erstellten Antwort auf die von Herrn Bernd Ried
am 15.11.09 gestellte Frage schreiben Sie,

Zitat Herr MdB Alois Gerig:

"Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung geführt. Ich stimme Ihnen zu, dass der Finanzsektor als Verursacher der Krise an den Kosten der Krisenbewältigung beteiligt werden muss."

http://www.abgeordnetenwatch.de/alois_gerig-575-37589--f239930.html#q239930

Grundsätzlich stimme ich Ihnen in dieser Betrachtung zu,
kritisiere aber den mangelnden konkreten Aussagegehalt Ihrer Ausführung:

So vermisse ich z.B. konkrete Anhaltspunkte dazu, in welchem Umfang und Konsequenz das Verursacherprinzip nach Ihrer Einschätzung in dieser Frage zur Geltung kommen soll.

Frage 1:

Inweiweit sollte und könnte der Finanzsektor
als Verursacher der Krise an den Kosten der Krisenbewältigung beteiligt werden?

Ich möchte zudem darauf hinweisen, dass ich in Ihren Ausführungen eine Differenzierung
des sehr komplexen Begriffes "Finanzsektor" vermisse.

Salopp formuliert: Bank ist nicht gleich Bank.

Ich vermute, dass eine sorgfältige kritische Betrachtung des Finanzmarktes der letzten Jahre deutlich unterscheidbare Verantwortungen der verschiedenen Finanzdienstleister bezogen auf die Finanzkrise offenbaren könnte.

Frage 2:

Wäre es nicht gerecht, diese unterschiedlichen Verantwortungen bestimmen zu wollen
um darauf bezogen entsprechende Regressforderungen zu entwickeln?

Frage 3:

Sollten Banken, die Mittel aus dem Rettungsfond bezogen haben, nicht auch diese Mittel samt Zins und Zinseszins zuzüglich Bearbeitungskosten komplett an den Staat Deutschland zurückzahlen?

Skeptisch werte ich Ihre Aussage, dass eine Steuer für globale Finanztransaktionen im Auftrag der EU erst durch den Internationalen Währungsfonds geprüft werden soll:

Frage 4:

Ist diese Vorgehensweise nicht ein Garant für jahrelange Verzögerungen?

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller