Frage an André Martens bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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André Martens
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Frage von Georg M. •

Frage an André Martens von Georg M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Martens,

gibt es Ihrer Meinung nach auch Verlierer aufgrund der hohen Zuwanderung ( 2012 über eine Million)?
Wenn nicht, dann könnte man ja die Einreise-und Aufenthaltsbestimmungen ganz abschaffen, oder? Ganz so tun manche Politiker ja. Dabei gibt es m.W. auch viele Menschen ohne Aufenthaltstitel in Deutschland, die im Verborgenen leben.
Wieviel Zuwanderung verträgt Deutschland im Jahr und was spräche dagegen das kanadische Zuwanderungsmodell in Deutschland einzuführen?
Warum fragt man nicht das Volk, wieviel und welche Zuwanderung es möchte?

Ich stelle fest, dass eine hohe Zuwanderung vor allem den Arbeitgebern nützt, aber den einfach qualifizierten Menschen, den Kranken und den Wohnungssuchenden kann das durchaus schaden. Teilen Sie diese Meinung?

Mit freundlichen Grüßen,

Georg Mayer

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Hallo Herr Mayer,

vorweg: Ich halte Zuwanderung für eine Bereicherung unserer Gesellschaft. Ich selbst arbeite in einem Betrieb mit Mitarbeitern aus vielen Nationen und finde das toll.

Leider wird der Eindruck, die Zuwanderung wäre für unsere wirtschaftlichen Probleme verantwortlich, gern von der Tagespresse verstärkt. Der eigentliche Grund, nämlich die mangelhafte Verteilungsgerechtigkeit des Wohlstands in unserer Gesellschaft, wird dort eher selten thematisiert.

Ein Asylmodell wie in Kanada halte ich für verfehlt. Asyl sollte Menschen gewährt werden, die um ihr Leben fürchten und deshalb zu uns kommen. Dabei darf es keine Rolle spielen, ob diese eine Ausbildung mitbringen, die unserer Gesellschaft von Nutzen ist. Das wäre mit meinem Menschenbild nicht vereinbar.

Bei den Asylgesetzen brauchen wir Lockerungen. Es ist zum Beispiel völlig unverständlich, dass Asylanten de facto ein Arbeitsverbot auferlegt bekommen (sie dürfen maximal 1,50 Euro pro Stunde verdienen). Natürlich kann er dann nur von staatlichen Leistungen leben, wenn man ihm untersagt, selbst dafür aufkommen zu können.

Es ist übrigens ein Gerücht, Migranten würden deutschen Bürgern nur die Arbeit wegnehmen. Diese vereinfachte Aussage lässt nämlich völlig außer acht, dass diese Migranten ihrerseits Konsumenten darstellen, die Waren kaufen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen und damit ihrerseits zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen.

In kurz also: Nein, ich teile Ihre Ansichten nicht und würde mich freuen, mit Ihnen an unserem Infostand persönlich über diese Themen zu sprechen.

Viele Grüße
André Martens