Frage an Andreas Kramm bezüglich Verkehr

Andreas Kramm
PIRATEN
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Frage von Anton S. •

Frage an Andreas Kramm von Anton S. bezüglich Verkehr

Sie sprechen sich gegen ein Fahrverbot in Innenstädten aus, sondern für "saubere Energiegewinnung". Ist dies nicht ein bisschen kurz gedacht, da der Individualverkehr immer eine Verschwendung von Ressourcen ist und selbst mit Wasserstoffautos der Energieverbrauch nicht sauber sein kann. Man verschiebt das Problem dann eben dorthin, wo die Ressourcen abgebaut und verarbeitet werden. Umweltschutz wird im Bereich Verkehr, meiner Meinung nach, immer mit ÖPNV umzusetzen sein und dazu gehört auch ein Fahrverbot, welches in Innenstädten, natürlich mit Ausnahmen für z. B. Dienstleister, leicht umzusetzen sein sollte. Die Frage nach der sauberen Luft wird damit auch beantwortet, ein Umstellen auf andere Antriebsarten wird Jahre dauern und wäre damit nur langfristig ein Ziel. Das Nachrüsten ändert nichts an dem Ausstoß, da die Hersteller, meinen Informationen nach, die PS-Zahl nicht verringern dürfen.

Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für die Gelegenheit meine Beweggründe zu erklären.
Sie haben natürlich recht, dass ein flächendeckender Umstieg auf alternative Tankfüllungen nicht von heute auf morgen funktioniert, aber auch ein voll besetzter Bus, der mit Diesel fährt, kann nur eine Zwischenlösung sein.
Wasserstoff verbrennt zu Wasser. Die Herstellung kann vollständig mit erneuerbaren Energien und klimaneutral erfolgen. Statt Windräder anzuhalten oder Strom in unsere Nachbarländer zu exportieren (unter Marktwert), damit der Kohlestrom nicht die Netze überlastet, könnte man Wasserstoff herstellen und lagern. Entsprechende Automotoren gibt es und sie sind vereinzelt bereits im Einsatz.
Selbstverständlich befürworten ich und meine Partei, die Piraten, den Ausbau des ÖPNVs und zwar sobald als möglich fahrscheinfrei. Mit kostenlosem ÖPNV wird der Umstieg freiwillig und erheblich beschleunigt stattfinden.
Das Sperren ganzer Innenstädte für den Individualverkehr ist aktuell nicht möglich, da weder die entsprechenden Park&Ride Plätze, noch ausreichend Kapazitäten mit Bus und Bahn existieren. Das Sperren einzelner Straßen, wie in Hamburg, entlastet lediglich die Detektoren, nicht aber Umwelt und Mensch. Durch eine Sperrung wird also die von Ihnen kritisierte Verlagerung zementiert.
Fahrzeuge nachzurüsten, welche die Grenzwerte bestenfalls im Labor einhalten, durch Hardware und auf Kosten der Hersteller ist das Mindeste, was die Politik als Sofortmaßnahme verlangen muss und kann. Auch ohne PS Drosselung wird sich hier eine direkte Verbesserung ergeben, ohne jene zu schädigen die (noch) auf ihr Fahrzeug angewiesen sind.