Frage an Andy Grote von Torsten H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Grote,
in Hamburg, insbesondere im scheinbar polizeifreien Gebieten von Hamburg-Mitte fahren die Radfahrer wo und wie sie wollen. Immer wieder kommt es zu ,,Fast-Unfällen" mit entgegen kommenden Radfahrern. Denen ist es völlig egal, wie sie fahren, Hauptsache Ellenbogen raus und vorwärts.
In St. Pauli ist die Situation mit den Radwegen furchtbar. Dass die Radwege völlig überaltert und nicht instandgesetzt werden, weiß man aus rot-gelben, roten, rot-grünen und nun auch schwarzen sowie schwarz-grünen Regierungszeiten. Radfahrer sind scheinbar den Politikern egal, trotz aller anderslautenden Darstellungen.
Daher habe ich mir einen Motorroller zugelegt, mit dem ich auf Straßen fahren kann, ohne dass es zu problematischen Situationen kommen kann. Ich fühle mich auf den Straßen, insbesondere auf den Hauptverkehrsstraßen sicherer.
Was wollen die Sozialdemokraten denn in den nächsten vier Jahren in Sachen Fahrradverkehr machen? Mehr Polizeipräsenz, Fahrradstaffel wieder ins Leben rufen, tägliche Kontrollen des Fahrradverkehrs (ich meine damit nicht die wenigen Kontrollen, damit irgendwelche Leute wieder ihren Presseauftritt haben)?
Muss man als Radfahrer um sein Leben fürchten, wenn man in Hamburg unterwegs ist? Siehe den Unfall vor einigen Tagen in Eimsbüttel (Unnastraße).
Über eine Antwort wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Heemann
Sehr geehrter Herr Heemann,
der Zustand der Radwege ist schlecht. Selten wurden in der Vergangenheit so viel in das Radwegenetz investiert wie es wünschbar gewesen wäre. Trotzdem wurde das Netz bis 2001 kontinuierlich ausgebaut. Ein großer Rückschlag war es, dass die Mittel für Unterhaltung und Ausbau der Radwege ab 2001 durch die CDU-Senate massiv zusammengestrichen wurden. Wir wollen den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr von derzeit 12 % deutlich steigern. Dabei wollen wir uns auf den Ausbau des Veloroutennetzes, also eines Systems von wichtigen Hauptradwegverbindungen über die gesamte Stadt konzentrieren. Außerdem müssen deutlich mehr Radfahrstreifen auf den Straßen eingerichtet werden.
Ob rücksichtsloses Verhalten von Radfahrern durch mehr staatliche / polizeiliche Überwachung des Radverkehrs bekämpft werden sollte, kann ich schlecht einschätzen. Ich persönlich fand die Fahrradstaffel der Polizei immer eine sehr sinnvolle Einrichtung, jedenfalls deutlich sinnvoller als die neue Reiterstaffel.
Mit freundlichen Grüßen
Andy Grote