Frage an Anna Lührmann bezüglich Familie

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Anna Lührmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sandra M. •

Frage an Anna Lührmann von Sandra M. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Lührmann,

ich habe eine Frage zum Kinder- und Jugendschutz: Unterliegen in unserer Gesellschaft homosexuelle Internetinhalte, vor allem aus welchen Gründen, nicht mehr dem Kinder- und Jugendschutz? Es scheint zu einer ideologischen Frage geworden zu sein.

Ist es rechtmäßig, dass im Frauenportal der Stadt Kassel öffentlich auf Seiten verlinkt werden darf, die Werbung für Pornografie enthalten? Im Frauenportal http://www.kassel.de/cms02/stadt/frauen/lesben/ wird zu einer Seite für Lesben (deklariert als "informative Website") verlinkt, wo jeder unter dem Hauptmenüpunkt "Play - Lesbian Sex Shorts" ohne Altershinweis Werbung für lesbische Pornographie findet. Von einer öffentlichen bundesdeutschen Stadt hätte ich eher eine Vorbildfunktion, was diesen Bereich angeht, erwartet.

Auf der einen Seite versucht man in unserem Land verzweifelt etwas gegen die Überalterung und Kinderarmut zu tun, auf der anderen Seite werden Seiten mit Werbung für homosexuelle Pornografie schon öffentlich durch Städte unter Umgehung des Jugend- und Kinderschutzes im Internet unterstützt, was für mich einen absoluten Missbrauch darstellt.

Wird homosexuelle Pornografie in unserer Gesellschaft nun anders behandelt als herkömmliche Pornografie? Welchen Sinn soll das haben, was ändert das am Kinder- und Jugendschutz und was tut man gegen solchen Missbrauch?

Ich kann darüber nur den Kopf schütteln und würde mich über Ihre Antwort freuen. Auch wenn Kinder sicher selten auf der Seite landen: Die Seiten der Stadt landen bei uns direkt in der Kindersicherung.

Mit freundlichen Grüßen,
Sandra Müller

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Müller,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Zunächst bitte ich Sie meine verspätete Antwort entschuldigen. Mit dem Thema pornographische Inhalte im Internet sprechen Sie ein wichtiges Thema an. Sie kritisieren die Verlinkung einer Website, auf deren Untermenüpunkten u.a. für den Verkauf pornographischer DVDs geworben wird. Auch ich halte diesen Verweis auf der Website der Stadt Kassel für gänzlich unangebracht. Allerdings bin ich der Meinung, dass es in keiner Form eine Rolle spielt, ob die pornographischen Inhalte heterosexueller oder homosexueller Art sind.

Auch die Stadt Kassel weist in ihren "Nutzungsbedingungen für Kassel-Links" unter http://www.kassel.de/cms02/links/infos/06694/index.html darauf hin, dass Links, die rassistische, sexistische, pornografische oder gewaltverherrlichende Inhalte enthalten, sofort gelöscht werden. Als problematisch erweist sich hierbei jedoch häufig, dass Websiten keine statischen Gebilde sind, sondern laufend aktualisiert und verändert werden, so dass eine laufende Kontrolle sämtlicher verlinkter Inhalte sehr schwierig ist. In dem von Ihnen angesprochen Fall wurde von Seiten der Verantwortlichen bereits gehandelt und der entsprechende Link entfernt.

Mit freundlichen Grüßen

Anna Lührmann

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