Frage an Annalena Baerbock bezüglich Umwelt

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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Henning W. •

Frage an Annalena Baerbock von Henning W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Baerbock,

gerade wieder läuft eine Diskussion über die Reduktion von CO2 und der Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Straßen.
Was halten Sie von folgendem Vorschlag:
Statt nur die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit zu fordern, wäre es doch schlauer auf eine Kombination zu setzen, die aus einer Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und einer freien Höchstgeschwindigkeit (dort wo es geht) für Fahrzeuge mit Brennstoffzelle oder reinem Elektroantrieb besteht.
Das würde für zusätzliche Motivation in der Bevölkerung sorgen, sich ein solches Fahrzeug zuzulegen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihren Vorschlag, den wir prüfen werden.
Inwiefern keine Geschwindigkeitsbegrenzung überhaupt Sinn macht ist fraglich. Tests haben ergeben. Auf der Strecke von Füssen nach Flensburg ließen Experten einen "Raser" gegen einen "Schleicher" antreten. Das Ergebnis nach 1000 Kilometern: Der Testfahrer mit Bleifuß war 13 Minuten schneller als sein Kollege, der sich an die Tempolimits hielt und auf den freien Abschnitten gemächlich weiterfuhr. Der Schnellfahrer verbrauchte aber wesentlich mehr Sprit. (Quelle: www.sueddeutsche.de/auto/verkehrssicherheit-strikt-nach-tempolimit-fahren-ist-so-stressig-wie-rasen-1.3894387)

Es ist gut, dass nun endlich die richtigen Fragen thematisiert werden in der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität. Der Umstieg vom fossilen Verbrennungsmotor auf den emissionsfreien Antrieb ist essentiell, wenn wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens noch erreichen wollen. Bundesverkehrsminister Scheuer müsste hier eigentlich vorangehen und sich an die Spitze der Entwicklung stellen. Es ist auch seine Kommission, deren Vorschläge er im Handumdrehen vom Tisch gewischt
hat.

Wir von Bündnis 90/Die Grünen sind der Auffassung, dass wir die Einführung eines CO2-Preises auf alle fossilen Treibstoffe allein schon deshalb brauchen, damit aktuell saubere Antriebe im Verhältnis günstiger werden. Da Steuern und Abgaben auf Verbrauch immer sozial schwächere Haushalte stärker belasten als reichere, könnten die zusätzlichen Einnahmen aus der CO2-Besteuerung etwa durch die Schaffung eines Energiegeldes an die Verbraucher zurückgeben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Annalena Baerbock

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