Frage an Annalena Baerbock bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Annalena Baerbock
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Tobias A. •

Frage an Annalena Baerbock von Tobias A. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Baerbock,

wie stehen Sie zum Veganismus? Leben Sie gar selbst vegan, wenn nein, was spricht aus Ihrer Sicht dagegen? Haben Sie konkrete Pläne, um Veganismus zugänglicher / attraktiver zu machen? Ein Beispiel, das mich immer stört: Die Besteuerung von veganen Produkten. Wie Sie wahrscheinlich wissen, werden Milch und Schnitzel mit 7 Prozent besteuert (Mwst.), Sojamilch und veganes Schnitzel aber mit 19 Prozent. Da diese aber alternativ und auf gleiche Weise verwendet werden, gehören aus meiner Sicht diese ebenso zu den Grundnahrungsmitteln wie die tierischen Produkte. Zudem es aus Klimaperspektive absurd ist, Sojamilch und veganes Schnitzel höher zu besteuern, wenn diese doch wesentlich klimafreundlicher sind. Setzen Sie sich daher für eine Angleichung der Mwst. ein? Wie stehen Sie außerdem zur expliziten Förderung der "bio-veganen bzw. biozyklisch-veganen Landwirtschaft", also eine Landwirtschaft, die nicht nur bio ist, sondern auch ohne Gülle und andere tierischen Bestandteile auskommt.

Beste Grüße
Tobias Anthringer

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr A.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Vegan oder vegetarisch zu leben, ist eine sehr persönliche Entscheidung, die aus unterschiedlichen Motiven getroffen werden kann, sei es aus politischen Gründen, ethischen oder gesundheitlichen Gründen. Jede dieser Entscheidungen verdient Respekt. Ich persönlich möchte auf tierische Produkte wie Milch, Käse, Joghurt, Eier oder auch Fleisch nicht verzichten. Und weil ich mich so entschieden habe, ist mir bei meinem Konsum besonders wichtig, dass die Produkte aus artgerechter, biologischer und regionaler Landwirtschaft kommen. Außerdem ist die Menge entscheidend. Nicht bei jeder Mahlzeit müssen Fleisch und Wurst auf den Teller kommen.

Sie haben Recht mit Ihrem Hinweis zu Soja-Produkten und ihrer Ungleichbehandlung bei der Mehrwertsteuer. Auch wir befürworten hier die Einführung des ermäßigten Steuersatzes. Das deutsche Umsatzsteuerrecht und der Katalog der Ermäßigungen sind schon sehr alt. Bei seiner Einführung waren Soja-Produkte als Lebensmittel einfach noch nicht bekannt und deswegen wurden sie bei der Ermäßigung für Lebensmittel nicht berücksichtigt. Wir Bündnisgrüne würden das gerne ändern.

Mit freundlichen Grüßen
Annalena Baerbock

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