Wie stehen Sie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen / Behindertenwerkstätten?

Antje Tischer vor einem Litfaßsäulenplakat von Sternburg mit dem Slogan "Zu mir oder zu bier?"
Antje Tischer
Die PARTEI
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Frage von Mareike M. •

Wie stehen Sie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen / Behindertenwerkstätten?

Antje Tischer vor einem Litfaßsäulenplakat von Sternburg mit dem Slogan "Zu mir oder zu bier?"
Antwort von
Die PARTEI

Hallo Mareike,

danke für diese wirklich wichtige Frage!

Es wirkt gerade paradox, dass die Fähigkeiten von Menschen mit Einschränkungen kaum beachtet werden, wenn die Politik über Fachkräftemangel philosophiert. Fachkräfte werden nicht geboren, sie werden gemacht. Und dazu braucht es konkrete Förderungen, die auf so vielfältige Weise erfolgen müssen, dass es dem Thema nicht gerecht werden kann, wenn ich dies hier ausführet.

Eine wichtige Errungenschaft der Ampel-Regierung war das Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts, dessen Einhaltung / Umsetzung nun unter genauer Beobachtung stehen muss.

Aber es geht ja auch um den barrierefreien Arbeitsweg, und da ist wirklich noch viel zu tun. Was genau, das wissen Betroffenenverbände am Besten und diese müssen verpflichtend bei Bauvorhaben immer gehört werden, sonst redet ein Blinder über Farben – wie es oft scheint, wenn man sich die Realität anschaut.

Ein weiteren Ansatz sehe ich in der Bildungspolitik, und die wird im Landtag gemacht. Durch die verschiedenen Schulformen wird ja nicht zur zwischen klug (reich) und dumm (arm) separiert, sondern auch zwischen krank und gesund. Ich bin mir sehr sicher, dass Erwachsene viel weniger Berührungsängste hätten, falls sie als Kind durch Begegnungen gelernt hätten, wie vielfältig die Menschen sind und was für eine schöne Sprache die Gebärdensprache sein kann. Und diese Berührungsängste spiegeln sich dann im Arbeitsmarkt wieder.

Vielleicht bekommen wir nochmal einen geistig behinderten Bundeskanszler. 

Antje Tischer vor einem Litfaßsäulenplakat von Sternburg mit dem Slogan "Zu mir oder zu bier?"
Antwort von
Die PARTEI

Hallo Mareike,

danke für diese wirklich wichtige Frage!

Es wirkt gerade paradox, dass die Fähigkeiten von Menschen mit Einschränkungen kaum beachtet werden, wenn die Politik über Fachkräftemangel philosophiert. Fachkräfte werden nicht geboren, sie werden gemacht. Und dazu braucht es konkrete Förderungen, die auf so vielfältige Weise erfolgen müssen, dass es dem Thema nicht gerecht werden kann, wenn ich dies hier ausführet.

Eine wichtige Errungenschaft der Ampel-Regierung war das Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts, dessen Einhaltung / Umsetzung nun unter genauer Beobachtung stehen muss.

Aber es geht ja auch um den barrierefreien Arbeitsweg, und da ist wirklich noch viel zu tun. Was genau, das wissen Betroffenenverbände am Besten und diese müssen verpflichtend bei Bauvorhaben immer gehört werden, sonst redet ein Blinder über Farben – wie es oft scheint, wenn man sich die Realität anschaut, wie aktuell am Bahnhof Bischofswerda zu erleben ist: Damit er barrierefrei wird, wird erstmal eine Barriere eingebaut in Form einer provisorischen Fußgängerbrückenkonstruktion, die jedoch die Abnahme nicht bestanden hat. Bisher half zum erreichen von Bahnsteig II ein Schrankensystem über die Schiene. Warum dies durch den DB-Konzern eingestellt wurde? Vermutlich irgendwas mit Geld.
Und während die DB also weiter an der Bewerbung um eine Satirepreis feilt, bemüht sich der regionale Verkehrsverbund ZVON wenigstens um Lösungsvorschläge in Form von Alternativrouten und die Länderbahn Trilex um eine Umstrukturierung, sodass diese Gleise nun nicht mehr angefahren werden, wodurch es unwahrscheinlich wird, Anschlusszüge in Dresden, Görlitz oder Zittau zu erreichen, weil der DB-Konzert Gleise abbauen lies und Überholungen nur noch in ausgewählten Bahnhöfen möglich sind. Und alles gefördert & gefordert durch das Verkehrsministerium, welches 15 Jahren lang von der BMW CSU und nun aktuell von der FDP besetzt ist. Vermutlich wegen irgendwas mit Geld.

Ein weiteren Ansatz sehe ich in der Bildungspolitik, und die wird im Landtag gemacht. Durch die verschiedenen Schulformen wird ja nicht zur zwischen klug (reich) und dumm (arm) separiert, sondern auch zwischen krank und gesund. Ich bin mir sehr sicher, dass Erwachsene viel weniger Berührungsängste hätten, falls sie als Kind durch Begegnungen gelernt hätten, wie vielfältig die Menschen sind und was für eine schöne Sprache die Gebärdensprache sein kann. Und diese Berührungsängste spiegeln sich dann im Arbeitsmarkt wieder.

Vielleicht bekommen wir nochmal einen geistig behinderten Bundeskanzler.