Frage an Astrid Dahaba bezüglich Umwelt

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Astrid Dahaba
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Frage von Frank R. •

Frage an Astrid Dahaba von Frank R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Astrid Dahaba,

seit ich Anfang 2007 nach Hamburg gezogen bin, stelle ich mir die Frage, wieso es hier (im Gegensatz zu anderen norddeutschen Städten wie etwa Hannover) keine konsequente Mülltrennung gibt. So sind zum Beispiel Bio-Abfalltonnen nur auf besonderen Antrag erhältlich und die gesonderte Abholung von Kunststoffmüll ("Gelbe Säcke") erfolgt ebenfalls nur auf einen (meines Wissens nach) kostenpflichtigen Antrag.

Wie stehen Sie als Vertreterin Ihrer Linken zu diesem Thema? Gibt es Hoffnung, dass ein solches Thema unter Ihrer Mitwirkung Einzug in die öffentliche und politische Diskussion erhält?

Mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank,

Frank Radowke

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Frank Radowke,

es freut mich, dass Sie mich, als Kandidatin der Partei DIE LINKE, auch mit umweltpolitischen Fragen konfrontieren. Es ist wenig bekannt, dass wir nicht nur ein Hamburg für alle - sozial und solidarisch, sondern auch ein ökologisches Hamburg fordern. Der Umweltschutz spielt bei der Partei DIE LINKE eine große Rolle (nachzulesen in unserem Wahlprogramm) und regelmäßig tagt unsere Landesarbeitsgruppe Umwelt in unserer Geschäftsstelle und widmet sich den aktuellen Themen.

Die Abfallbeseitigung bzw. Trennung ist in Hamburg tatsächlich ein großes Problem, vor allem, da jeder Bezirk hier so seine Eigenarten hat. So gibt es im Innenstadtbereich von Mitte keine Papier- und Glascontainer und in den meisten Bezirken wird der Bioabfall nicht getrennt, wohl aber in Wandsbek (ich vermute, weil es dort viele Einfamilienhäuser gibt, wo eine Menge Gartenabfälle anfallen).

Die Sache mit dem Biomüll ist für mich eindeutig. Hier muss mit einem hygienisch einwandfreien System flächendeckend gesammelt werden. Es geht nicht, dass insbesondere im Sommer Bioabfälle darunter Fisch und Fleisch, zwei Wochen lang in offenen Kübeln gammeln.

Es geht aber auch nicht, dass diese stark wasserhaltigen Abfälle unter großer Energiezufuhr verbrannt werden. Viel sinnvoller ist eine Anaerobe Vergärung in Biogasanlagen, um so zum einen Energie zu gewinnen und die Reststoffe wieder als Düngemittel der Landwirtschaft zuzuführen.

Ganz Hamburg nimmt am Dualen System teil. Das heißt, dass auch bei Ihnen der Verpackungsabfall (Grüner Punkt) entsorgt wird! Zum Teil werden diese Verpackungen in Plastiktüten gesammelt und zum Teil in Mülleimern, bzw. Müllcontainern. Kosten für die Entsorgung dürfen bei Ihnen nicht erhoben werden, sofern Sie nach der Sammelanweisung Ihren Müll konsequent trennen, da beim Kauf, beispielsweise einer Tüte Milch schon ein Cent für die Entsorgung mit berechnet wurde.

Eine Erklärung hätte ich dafür, dass es kaum gelbe Tonnen in Eimsbüttel gibt: Die Vermutung liegt nahe, dass es gerade im Kerngebiet sehr wenig Platz für eine Entsorgung gibt. Die meisten Müllcontainer stehen im Keller, dort ist wenig Raum für eine gelbe Tonne. Auf Marktplätzen sieht es wieder etwas anders aus. Dort wo ich wohne, in Eidelstedt, gibt es gelbe Tonnen - vorwiegend vor großen Wohnanlagen. Leider trennen manche Bewohner nicht korrekt, weil sie entweder keine Lust haben, nicht wissen wie getrennt werden soll oder weil einfach der Platz in einer kleinen Wohnung für die Mülltrennung fehlt.

Bei dem Verpackungsmüll ist der Vorgang zum Biomüll genau umgekehrt. Hier wird aufwändig getrennt und gesammelt und zum Schluss wird ein großer Teil in derselben Müllverbrennungsanlage mit dem Hausmüll zusammen verbrannt - oder wie das Duale System sich ausdrückt "Thermisch Recycelt".

Hier gibt es seit Jahren Systeme, die vollautomatisch Tetrapaks und unterschiedliche Kunststoffe aus dem Hausmüll raussortieren. Diese sollten haushaltsfreundlich eingesetzt werden. Es ist nicht nachvollziehbar, warum erst umständlich getrennt werden soll, um dann den gesamten Abfall wieder zusammenzuführen.

Hier noch einmal meine Forderungen in Kurzform :

1) Einführung einer hygienisch einwandfreien Sammlung von Bioabfällen.

2) Energiegewinnung aus den Bioabfällen in Biogasanlagen.

3) Aufhebung der getrennten Sammlung von Verpackungsmaterialien für den Haushalt.

4) Mechanische Sortierung von recyclierbaren Kunststoffen und Metallen vor der Verbrennung.

Sollten bei Ihnen Probleme mit der Entsorgung auftauchen, bitte ich Sie beim Bezirksamt Eimsbüttel anzurufen und mit der Verwaltung vorerst abzuklären, worin das Problem besteht. Sollte keine Lösung gefunden werden, mailen Sie mich gern wieder über Kandidatenwatch an.

Herzliche Grüße

Astrid Dahaba