Frage an Astrid Helbig bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

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Astrid Helbig
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Frage an Astrid Helbig von Christa B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Hallo Frau Helbig,

ich wüsste gerne, wie Sie zur Streunerproblematik und zu den Tiertransporten in der EU stehen und ob Sie die Schaffung eines verbindlichen gesamteuropäischen Tierschutzgesetzes befürworten, mit u.a. dem Ziel, durch Kastrationen, Impfungen und Aufnahme der Tiere, die Zahl der europäischen Straßenhunde nachhaltig zu minimieren und die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.

Wie mir bekannt ist, wurde bereits mit der Deklaration Nr. 12 ( http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//NONSGML+WDECL+P6-DCL-2009-0012+0+DOC+PDF+V0//DE&language=DE ) von Hammerstein, Hutchinson und Parish ein solches Gesetz gefordert, doch leider scheiterte die Einführung im Mai 2009 an 99 fehlenden Stimmen. Angesichts des europaweiten Straßenhundelends, finde ich es mehr als bedauerlich, dass sich europäische Politiker dieser Sache nicht hinreichend angeschlossen haben. Ich wünsche mir, dass sich dieses für die Zukunft ändert und würde mich über eine Stellungnahme von Ihnen freuen.

Falls Sie sich mit der Deklaration Nr. 12 noch nicht auseinandergesetzt haben, empfehle ich Ihnen folgenden Link: http://www.pfotenhilfe-ungarn.de/99_unterschriften_fehlen.html

Mit freundlichen Grüßen

Christa Basel

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Liebe Frau Basel,

ich habe selber einen Straßenhund aus Abidjan, war öfter Flugpatin und bin von daher sehr von der Tierquälerei in "zivilisierten" Ländern, wie Spanien oder Griechenland erschüttert.

Natürlich brauchen wir ein verbindliches gesamteuropäisches Tierschutzgesetz! Wobei mir das nicht ausreicht. Ich möchte erreichen, dass Tierschutz künftig ein echtes Unionsziel wird und es in der EU eine eigenständige Tierschutzpolitik gibt, mit der Tiere um ihrer selbst willen geschützt werden.

Es muss Schluss gemacht werden mit den Tötungsstationen für Hunde in Spanien, wir dürfen nicht mehr zulassen, dass über 12 Millionen Tiere jedes Jahr bei Tierversuchen sterben. Auch in der Landwirtschaft müssen Tiere artgerecht gehalten werden, Qualzucht muss verboten werden. Mehr als 360 Millionen Tiere werden jedes Jahr quer durch Europa und über dessen Grenzen hinaus zu Schlachthöfen transportiert. Nicht selten werden die Tiere 70 Stunden und mehr unter unerträglichen Bedingungen transportiert. Das darf nicht sein!

"Wenn Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!"

Die europäische Gesellschaft braucht eine Bewusstseinsänderung gegenüber unseren Mitgeschöpfen, eine einheitliche europäische Tierschutzgesetzgebung ist nur ein Anfang. Was wir zusätzlich brauchen, ist Information und Motivation der Menschen. Denn "nur" durch Strafen, wird noch kein Tier besser behandelt.

"Die Größe einer Nation und ihr moralischer Fortschritt kann daran gemessen werden, wie sie mit ihren Tieren umgeht." (Mahatma Gandhi). Das gilt auch für Europa!

beste Grüße

Astrid Helbig