Sehr geehrter Herr Krämer,

ich habe jetzt sehr lange überlegt, ob ich Ihnen meine persönlichen Antworten digital mitteilen möchte oder Sie zu einem persönlichen Gespräch im Rahmen unseres Stammtisches einlade. Meine Recherche über Ihre Person hat mich dann dahingehend überzeugt, dass ich meine persönlichen Gedanken mitteile.

Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass dies meine persönliche Meinung ist und nicht die der Direktkandidatin. Die Entscheidungen der Basispartei werden, wie ich schon erklärte, durch konsensieren gebildet und die Kandidaten sind an den Willen der Mehrheit gebunden. Bitte verstehen Sie meine Vorsicht, derzeit wird über regierungskritische Menschen alles andere als fair berichtet.

Ihre Fragen waren:

1. Glauben Sie, dass man zur Wahrung unserer Freiheit, unserer Demokratie und unserer rechtsstaatlichen Ordnung auf jegliche militärische Verteidigungsmöglichkeit verzichten kann?

Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat sind derzeit massiv von Erosion betroffen. Sie waren vorher schon stark beschädigt und angegriffen, mittlerweile sogar pervertiert.

Ich gehe davon aus, dass es sich bei ihrer Frage, der Wahrung unserer Freiheit, unserer Demokratie und unserer rechtsstaatlichen Ordnung auf einen Angriff beziehen. Die klassischen Angriffskriege wie 1. oder 2. Weltkrieg gehören aber anscheinend der Vergangenheit an. Wir sind momentan eher Wirtschaftskriegen ausgesetzt.

Insofern ist ihre Frage sehr aktuell, wir erleben gerade die Auflösung der Grundrechte zugunsten von Regierungsangehörigen und Konzernen. Ich interpretiere dies als Angriff auf unsere Freiheit, weitergehend auch als Angriff auf unsere Demokratie. Von den Bürgern wird Stillschweigen und Gehorsam verlangt. Es gibt nicht mal einen kritischen Diskurs. Jeder Kritiker wird mundtot gemacht, diffamiert und ausgegrenzt.

Dennoch denke ich, dass wir nicht schutzlos für uns stehen können. Ich bin für eine Defensivarmee, im Rahmen einer europäischen Selbstverteidigungsallianz, also ohne USA.

2. Für wie wichtig halten Sie eine atomare Verteidigungsmöglichkeit der NATO?

Man sollte Atomwaffen generell und weltweit ablehnen. Die 230.000 Tote durch Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki nur in den ersten 6 Monaten sollten Abschreckung genug sein. Es ist also unabdingbar, dass weltweite atomare Abrüstungsverhandlungen wieder aufgenommen werden.

3. und 4. möchte ich zusammen beantworten.

3. Wie beurteilen Sie die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in die NATO?

4. Welche Bedeutung hat für sie die führende Militärmacht, die USA, innerhalb dieses Bündnisses?

Spätestens seit ca. 1995, als die Erweiterung der NATO bis an die russische Grenze vorangebracht wurde, hat sich die NATO endgültig in ein aggressives Angriffsbündnis verwandelt.

Das auf Vormachtbestreben ausgerichtete Verhalten ist in keiner Weise mit dem basisdemokratischen Konzept vereinbar. Ich möchte nicht länger von einer Großmacht erpresst und zum Vasallen gemacht werden. Die Luftschläge, die die USA über Ramstein geführt hat, sind hoch umstritten und meiner Meinung nach völkerrechtlich sehr bedenklich.

5. Sollte die Bundesrepublik Deutschland ihrer Meinung nach aus der NATO austreten?

Grundsätzlich bin ich daran interessiert, Stabilität in unserem Land zu manifestieren. Als Herz Europas kommt unserem Land natürlich auch eine strategische Bedeutung zu. Insofern setze ich mich für Frieden ein, ein gutes Verhältnis zu unseren Partnern ist unabdingbar.

Eine Kosten/Nutzen Darstellung muss dem Volk transparent dargestellt werden - damit kann man dann eine Entscheidung treffen. Schließlich reden wir von über 50 Milliarden Euro.

Da die NATO unter amerikanischer Führung steht und zunehmend als Weltpolizist eingesetzt werden soll, bin ich dafür aus der NATO auszuteten und alle Militärbasen und Stationierungsverträge zu kündigen. Um dann ein neues, rein europäisches Bündnis zu schließen.

Ich hoffe, dass meine rein persönlichen Antworten Ihnen genügen.

Mit freundlichen Grüßen

Beate Gerke

Direktkandidatin WK 169

die Basis