Sehr geehrter Herr Siebert,

in Afghanistan ist heute wieder eine Deutsche entführt worden.

Warum war unsere Regierung in den letzten Jahren immer bereit, Geiselnehmern im Ausland (natürlich nicht offiziell) hohe Geldbeträge zu zahlen?
Mit dem Geld werden dann Bomben gekauft und unschuldige Zivilisten getötet (vorwiegend im Irak) oder andere kriminelle Machenschaften finanziert.

In fast allen Fällen bekommt der Krisenstab der Bundesregierung durch örtliche Kontakte nach wenigen Tagen oder Wochen heraus, wo die Geiseln gefangen gehalten werden. Warum schicken wir nie das KSK zur Geiselbefreiung; aufgrund ihrer Intelligenz und Improvisationsfähigkeit die besten Elitesoldaten der Welt.
Auftrag: Geiselnehmer gefangen nehmen oder nötigenfalls töten. Das hätte abschreckende Wirkung.

Es sollte sich herumsprechen, dass man es mit der Freiheit oder dem Leben bezahlt, Deutsche in Geiselhaft zu nehmen. Juristen nennen das negative Generalprävention. Unsere Regierung macht das Gegenteil: Wie ein Pawlowscher Hund werden die Terroristen und andere Kriminelle darauf konditioniert, am besten Deutsche gefangen zu nehmen; denn bei denen kann man fleißig abkassieren und man bekommt keinen Ärger.
Das KSK ist ja gerade für solche Geiselbefreiungseinsätze im Ausland gegründet und ausgebildet worden. Stattdessen mussten unsere Jungs in den letzten Jahren Handlanger zweiter Klasse für die Amerikaner in Afghanistan spielen und auf irgendwelchen Hochplateaus herumgammeln, um von den neuesten Waffensystemen der milliardenschweren Drogenbarone, die teilweise ehemalige SAS-Leute anheuern, beschossen zu werden.

Wie ist der Standpunkt des Verteidigungsausschusses bezüglich Geiselnahmen von Deutschen im Ausland?

Mit besten Grüßen

Daniel Schweitzer