Frage an Berthold Daubner bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Berthold Daubner
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Frage von Carl K. •

Frage an Berthold Daubner von Carl K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Guten Tag Herr Daubner,
bitte erzählen Sie mir, warum ich gerade Ihnen meine Stimme geben soll und was die Politik Ihrer Partei auszeichnet.
Welches Menschbild steckt dahinter und welche Ziele verfolgen Sie langfristig.

Vielen Dank im Voraus

Carl Krauch

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Antwort von
Klimaliste

Sehr geehrter Herr Krauch,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich werbe um Ihre Stimme, da wir eine wesentlich zielorientiertere und
konsequentere Klimapolitik benötigen, um den Klimawandel noch auf ein
erträgliches Maß (1,5 Grad Erwärmung) einzuschränken.
Dafür sind die aktuellen Maßnahmen sämtlicher Parteien leider bei Weitem
nicht ausreichend. Die massiven Kosten dieser verfehlten Klimapolitik
werden auf die künftige Generation abgewälzt, verbunden mit der
Hoffnung, dass es vielleicht ja doch nicht so schlimm kommen wird. Das
widerspricht jedoch den Voraussagen der Wissenschaft - es wird so
schlimm kommen, wenn wir jetzt nicht handeln.

Leider sind die Schäden, die hier angerichtet werden, dann in Zukunft
auch mit viel Geld nicht mehr zu kompensieren.

Daher wäre es wesentlich vernünftiger, die Klimakrise bereits jetzt, so
gut es geht, zu verhindern und damit zu beginnen, unsere Gesellschaft
und die Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften entsprechend
anzupassen.

Baden-Württemberg kann hier eine Vorreiter-Rolle einnehmen und sich
bereits auf die notwendigen Transformationen einstellen. Wir sollten als
Land der Tüftler und Technologieführer nicht Hinterherläufer sein. Wir
müssen die notwendigen Prozesse proaktiv gestalten und somit allen
Menschen eine Zukunft bieten, gerade auch denjenigen, die von den
anstehenden Transformationen z.B. durch Verlust des Arbeitsplatzes
betroffen sein werden. Hier braucht es eine klare und umfassende
Strategie, sodass unsere Gesellschaft sich nicht in "Gewinner" und
"Verlierer" teilt.

Daher ist uns als KlimalisteBW insbesondere die Klimagerechtigkeit ein
wichtiges Anliegen. Es muss stets nach dem Verursacher-Prinzip gehandelt
werden. Wer viel CO2 ausstößt, soll dafür entsprechend bezahlen. Wer
wenig ausstößt, wird belohnt.

Ich persönlich würde für diese Transformation gerne den vorhandenen
Markt nutzen, da sich der Markt als sehr effizient und schnell erweist.
Beides sind Eigenschaften, die wir unbedingt benötigen, da uns die Zeit
davon läuft.

Der Markt braucht jedoch klare Regeln und entsprechende Anreize, damit
sich sowohl unser Leben als auch die Wirtschaft und die damit
verbundenen CO2 Emissionen in genau die Richtung bewegen, in der wir
nachhaltig auf diesem Planeten leben können. Eine Bepreisung des
Ausstoßes von CO2 in Höhe von z.B. 200€ würde klimafreundliche
Produktion bevorzugen. Im gleichen Atemzug sollten die Mehrkosten für
die Bevölkerung durch ein Klimageld aufgefangen werden. Dieses wird
entsprechend der gesetzten Klimaziele (CO2-Ausstoß pro Jahr und Kopf)
gestaltet. Wer unter seinem CO2-Budget bleibt, wird belohnt, wer darüber
liegt, bezahlt entsprechend dafür.

Für Baden-Württemberg haben wir unter anderem folgende Forderungen:

- Überprüfung sämtlicher Ausgaben / Subventionen des Landeshaushalts auf
Kompatibilität mit dem 1,5 Grad Ziel
- Tempolimit auf Autobahnen in Baden-Württemberg
- Massiver Ausbau des ÖPNV inkl. 365€ Jahresticket
- Reduktion des Flächenverbrauchs
- Förderung des Ausbaus regenerativer Energiegewinnung
- Abschaltung aller Kohlekraftwerke in BaWü bis spätestens Ende 2025
- Photvoltaik-Pflicht für alle geeigneten Dachflächen
- Förderung der energetischen Sanierung von Bestandsbauten
- Stärkung der Wissenschaft
- Förderung von Bürgerräten

Ich hoffe, ich konnte Ihnen die Fragen beantworten und stehe bei
Rückfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Berthold Daubner