Frage an Birgit Beisheim bezüglich Umwelt

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Birgit Beisheim
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Petra K. •

Frage an Birgit Beisheim von Petra K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Dr. Beisheim,

stimmt es, dass Sie früher Laborleiterin bei der Metallhütte Duisburg (MHD) waren? Hat diese Firma nicht massiv den Duisburger Süden mit Schadstoffen belastet, sodass zum Beispiel einige Kleingärten immer noch gesperrt werden müssen? Wie stehen Sie denn jetzt dazu?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geerhte Frau Kelly,

ja, ich war Laborleiterin der Metallhütte. Seit 1905 wurde an diesem Standort Zink, Blei und Zinn hergestellt. Üblicherweise gehörte in früheren Zeiten zur Genehmigung auch die Möglichkeit der offenen Lagerhaltung. Man hat sich aus Unkenntnis und Sorglosigkeit keine Gedanken über die Belastungen der Umwelt gemacht. Deshalb haben wir in Industriestädten wie Duisburg viele belastete Flächen, um deren Sanierung man sich kümmern muss.

Die Vorgaben für die Verbesserung des Umweltschutzes sind kontinuierlich verschärft worden und haben zu heute spürbaren Verbesserungen beigetragen.

Um auf MHD zurück zu kommen. Die bis zur Insolvenz betriebene offene Lagerhaltung von Vorstoffen war sicherlich, trotz Maßnahmen wie "Wasserbesprühung" oder "Kälkung", der größte Verursacher für die hohen Schwermetallemissionen.

Die Erfahrungen und Kenntnisse, die ich während meiner Tätigkeit dort gesammelt habe, sind für mich heute die Grundlage dafür, mich um die ständige Verbesserung des technischen Umweltschutzes einzusetzen.

Auch wir Grüne sagen "ja" zum Industriestandort NRW, weil wir wissen, dass wir den Beginn der Wertschöpfungskette brauchen. Wir alle benutzen Produkte der Metall- und der chemischen Industrie und wir brauchen neue innovative Produkte zur Erreichung unseres Ziels einer echten Energiewende.
Doch wir wollen eine Neuausrichtung der Industrie hin zu umweltschonenderen Techniken und Produkten. Es geht um das ständige Verschieben von Grenzen. Aber dazu braucht es auch den technischen Sachverstand um in einen Dialog auf Augenhöhe mit der Industrie eintreten zu können und den habe ich!

Ich hoffe, Ihnen Ihre Fragen beantwortet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Beisheim