Frage an Brigitte Meyer bezüglich Familie

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Brigitte Meyer
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Frage von Gudrun G. •

Frage an Brigitte Meyer von Gudrun G. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Meyer!

Bei Diskussionen musste ich feststellen, dass viele Eltern aus allen Schichten nicht mit der Erziehung ihrer Kleinkinder klar kommen.Meines Wissens nach werden Inhalte über die kleinkidliche psychische und motorische Entwicklung und den daraus resultierenden erzieherischen Massnahmen jungen Leuten nicht grundsätzlich vermittelt. Auf dem Markt befindliche Angebote werden aus Geldgründen Trägheit, Voreingenommenheit oder aus Desinteresse nicht angenommen.Wäre es nicht sinnvoll allen Müttern während des Mutterschutzes Kurse über die kindliche Entwicklung und daraus resultierenden Konsequenzen für die Erziehung anzubieten? Könnte man die werdenden Eltern mit finanziellen Anreizen zum Besuch solcher Kurse bewegen, analog zum Arbeitslosengeld?

Mit freundlichen Grüssen

G. Grebenstein

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Grebenstein,

vielen Dank für Ihre Frage bei „abgeordnetenwatch.de“ vom 23. Januar 2011.

Selbstverständlich sehen wir es als eine ganz wichtige Aufgabe an, Eltern Beratungsmöglichkeiten zukommen zu lassen. Bereits jetzt gibt es zahlreiche niedrigschwellige Angebote für jungen Eltern zur Prävention oder Hilfe bei bereits bestehenden Problemen. Hierbei sind beispielsweise Familienhebammen , Elternbildungsprogramme wie SAFE und HIPPY oder Schreibabyambulanzen zu nennen.

Finanzielle Anreize kann ich allerdings nicht befürworten.

Im vergangenen Herbst hat die Kinderkommission des Bayerischen Landtages, in der ich Mitglied bin, den Antrag gestellt, dass die bislang 8-wöchige Betreuung von Müttern nach der Geburt durch Hebammen auf 6 Monate ausgeweitet wird. Eine fachkundige Begleitung der Familien in den besonders sensiblen ersten Monaten hilft, Überforderungssituationen zu erkennen und rechtzeitig Hilfen anzubieten. Im Rahmen der Frühen Hilfen gehört die Tätigkeit der Hebammen zu den niederschwelligen Angeboten. Hebammen können insbesondere Lotsen und Brückenbauer zu weiteren Hilfesystemen wie zum Beispiel Ärzten oder Erziehungsberatungsstellen sein. Ihnen kommt daher eine zentrale Vernetzungsfunktion zu. Zur Umsetzung dieses Antrags soll es Verhandlungen mit den privaten und gesetzlichen Krankenkassen bezüglich der Finanzierung dieser Ausweitung geben.

Für eine noch bessere Erreichbarkeit der Eltern fordern wir Liberalen auch die Etablierung von Familienzentren, angegliedert an bereits vorhandene Einrichtungen wie Kindergärten im Sinne von richtigen Familienbegegnungsstätten. Neben dem primären Ziel der Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz in Form von Beratungsgesprächen und Elternbildungskursen können somit im Austausch mit anderen Eltern zahlreiche neue soziale Kontakte geknüpft werden und Probleme des Alltags erörtert werden. Damit leisten Familienzentren einen wichtigen Beitrag für das Wohlbefinden der gesamten Familie sowie zur Förderung des Bildungserfolges von Kindern.

Mit freundlichen Grüßen

Brigitte Meyer