Frage an Carsten Labudda bezüglich Innere Sicherheit

Carsten Labudda
DIE LINKE
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Frage von Knut S. •

Frage an Carsten Labudda von Knut S. bezüglich Innere Sicherheit

In der Zeit wo der Westen und Osten zur Einheit wurden, wurde uns von der CDU und den derzeitigen Parteien eine blühende Zukunft garantiert. War diese Aussagen nur eine Lüge die wegen der anstehenden Wahlen und den folgenden Wahlen gemacht wurden um an die Macht zu kommen?
Wurden die so genannten Treuhänder von der CDU oder von allen Parteien gestellt?
Wer prüfte ob alles rechtens war?
Warum wirft man Lafotaine vor davor gewarnt zu haben aber die weiteren Schritte falsch gewesen waren?

bin mal gespannt auf ihre antwort
gruß knut schaffert

Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Schaffert,

1990 plakatierte die CDU in Ostdeutschland mit den Sprüchen "Wohlstand für alle" und "Keinem wird es schlechter gehen". Helmut Kohl versprach blühende Landschaften und einen beispiellosen Aufschwung binnen weniger Jahre.
Heute wissen wir, dass aus all dem nichts wurde. Ob Kohl und die CDU damals bewusst gelogen haben oder tatsächlich so naiv waren, an ihre Wahlkampfparolen zu glauben, möchte ich ungern entscheiden. Fest steht heute zumindest, dass Kohl sich zum Hoffnungsträger insbesondere der Ostdeutschen aufbauen ließ und so die Bundestagswahl 1990 gewann. Oskar Lafontaine (damals noch SPD) und Hans Modrow (PDS) hingegen sahen die Situation nüchterner. Sie haben bereits damals klar gesagt, dass die Vereinigung der beiden deutschen Staaten nicht mal eben aus der Kaffeekasse bezahlt werden kann. Leider waren rationale Argumente in der damaligen Zeit nationalen Taumels nicht mehrheitsfähig. Ganz im Gegenteil: Die CDU startete bereits damals eine Verleumdungskamnpagne, in der Oskar Lafontaine zu einem "Gegner der Vereinigung" stilisiert wurde, obwohl er nur mehr Bedachtsamkeit angemahnt hatte. Damit wurde jegliche Kritik an der damaligen Politik von Helmut Kohl erstickt. Die Wahrheit scheint halt manchmal wenig zu zählen, wenn es um pure Macht geht. Das ist im Übrigen nicht anders als heute, wo Oskar Lafontaine wieder einmal mit einer auf seine Person (und eben nicht auf politische Inhalte!) zielenden Rufmord-Kampagne verunglimpft wird. Ich kann nur hoffen, dass die Wählerinnen und Wähler nicht auf die Hetze von SPD und CDU hereinfallen, sondern in Ruhe schauen, was die Politik von CDU-FDP und SPD-Grünen in den letzten 23 Jahren gebracht hat, und was die Linkspartei an Konzepten anzubieten hat. Ich bin da ganz optimistisch, dass die Linkspartei gut abschneidet.

Liebe Grüße,
Carsten Labudda