Frage an Christian Carstensen bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

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Christian Carstensen
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Frage von Johann B. •

Frage an Christian Carstensen von Johann B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Carstensen,
da sie in meinem alten Wahlkreis meine Interessen vertreten habe ich einige Anregungen zum verlängertem Afghanistan-Einsatzes.
Sie haben dafür gestimmt und ich möchte auch in keinem Fall anzweifeln, dass humanitäre Hilfe und entsprechende Aufbauarbeit keinesfalls der falsche Weg sind. Dennoch gibt es von vielen unabhängigen Quellen besorgniserregende Studien, die belegen dass es nichtmehr allein um einen "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" gehe. So gibt es z.B. von Craig Murray Berichte nachdenen es immermehr um die Sicherung des Drogenanbaues gehe. (siehe dazu: http://www.dailymail.co.uk/news/article-469983/Britain-protecting-biggest-heroin-crop-time.html )
Ebenso schrieb der Reporter Mike Ruppert: “Vor 1980 [dem Jahr der russischen Invasion in Afghanistan] hat Afghanistan kein Opium[/Heroin] produziert. Dann begann die CIA dort seine Arbeit und 1986 lieferte das Land bereits 40% des weltweiten Heroins. 1999 wurden 3 200 Tonnen von Heroin aus dem Land geschmuggelt, fast 80% der gesamten Welt-Heroin-Menge. Aber dann geschah etwas unerwartetes. Die Taliban ergriffen die Macht und bis zum Jahr 2000 hatten sie fast alle Opium-Felder vernichtet. Die Produktion fiel von über 3000 Tonnen auf etwa 185 Tonnen, ein Rückgang von 94%. Diese gewaltige Verminderung der Einnahmen traf nicht nur die “schwarzen Kassen” des CIA, sondern auch den freien Fluß der Geldwäsche in die kontrollierenden Banken und aus ihnen heraus.”
Dass die CIA ihre Finger in Drogengeschäften hat ist ja wohl hoffentlich seit dem Vietnamkrieg bekannt. (und auch an den Geschäftszahlen zu belegen)
Ebenso gibt es einen NATO-Bericht, der aufzeigt wieviel und wo Opium in Afghanistan angebaut wird ( http://www.unodc.org/unodc/en/press/releases/2008-11-27.html )...paradox? Daher ergibt sich meine Frage ob denn in den Disskusionen Ihrer Partei auch dieses heikle Thema angesprochen und differenziert betrachtet wurden und natürlich wie Sie dazu stehen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Bastian,

die SPD-Fraktion hat eine Task-Force gegründet, die sich mit dem sehr komplexen Thema Afghanistan beschäftigt. Im Rahmen der umfassenden Diskussionen wurde natürlich auch der Bereich Drogenproblematik/-bekämpfung nicht ausgespart. Aus der Arbeit dieser Task-Force ist eine umfassende Informationsbroschüre der SPD-Bundestagsfraktion mit dem Titel „Afghanistan – sechs Jahre Wiederaufbau“ entstanden, die auch die notwendigen Schritte zur besseren Drogenbekämpfung benennt. Gerne schicke ich Ihnen bei Interesse diese Broschüre per Post zu, teilen Sie mir dazu bitte einfach kurz Ihre Anschrift mit ( christian.carstensen@bundestag.de ). Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, die Broschüre unter folgendem Link online abzurufen:
http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,,8816,00.pdf

Sollten Sie weitere Fragen zum Afghanistaneinsatz und der Haltung der SPD-Bundestagsfraktion haben, können Sie sich auch gerne mit meinem Berliner Kollegen und Leiter der Task-Force, Detlef Dzembritzki, in Verbindung setzen.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Carstensen