Frage an Christine Detamble-Voss bezüglich Gesundheit

Christine Detamble-Voss
DIE LINKE
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Frage von Robert K. •

Frage an Christine Detamble-Voss von Robert K. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Detamble Voss,

wie wollen Sie und Ihre Partei die Situation der Patientinnen und der angestellten Krankenpfleger und Krankenschwestern in den privatisierten ehemaligen Landeskrankenhäusern verbessern ?
Und natürlich die Situation der BewohnerInnen und Beschäftigten in den Alten- ud Pflegeheimen ?

Ich hoffe, dass Sie mir als Krankenschwester dazu eine qualifizierte Auskunft geben können.

Herzlichen Gruß

Robert Krause

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Krause,

um diese Frage umfassend beantworten zu können, müßte ich Ihnen meine Kritik am Deutschen Gesundheitswesen darlegen. Insbesondere die Auswirkungen der letzten Gesundheitsreformen, seit Befragung sprengen.
Die Forderung DER LINKEN nach Rekommunalisierung von Pflegen und Wohnen und dem LBK ist richtig und hat zum Ziel politisch wieder handlungsfähig im Bereich der Gesundheitsversorgung der Hamburger Bevölkerung zu werden. Der Verkauf des LBK war die größte Privatisierungsmaßnahme in Europa . Damit wurde Deutschland nach den USA zu dem Land, in dem die meisten ehemaligen staatl. Krankenhauser privatisiert wurden.
Das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf ist in Hamburg die größte Klinik . Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und eine Teilkörperschaft der Universität. Obwohl staatlich, entspricht die Unternehmensführung dem eines Privatkonzerns. Die Kontrolle von Seiten der Bürgerschaft, hier vor allem die der Opposition ist zur Funkstille erstarrt. Im letzten Tarifkampf um den Flächentarifvertrag TVÖD traten das UKE und der LBK/Asklepios aus der Tarifgemeinchaft des Hamburgischen Arbeitgeberverbandes AVH aus und gründetenen einen eigenen KAH ( Kankenhausarbeitgeberverband Hamburg.)
Die MONOPOLSTELLUNG des LBK und des UKE zusammen beherrschen die Kankenhauslandschaft, die Gesundheitsversorgung, die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Beschäftigten in Hamburg und darüber hinaus total. Das betrifft ca. 19000 Beschäftigte allein im UKE und LBK , dazu die gemeinützigen und Kirchlichen Einrichtungen die sich alle an dieser Monopolstellung orientieren MÜSSEN , weil sie in Konkurrenz zu einander stehen. Preisdumping im Gesundheitswesen. Und das Ende der Spirale ist nicht in Sicht.

In den nächsten 10 Jahren werden 100derte Krankenhäuser schließen und die Krankenhauskonzern werden sich gegenseitig bekämpfen . Gruselig? Ja es ist gruselig. Leider ist dieses Thema weder auf Bundesebene noch in Hamburg bei der LINKEN Partei in seiner Dramatik angekommen. Aber diese Entwicklung ist nicht zwangsläufig. Sie kann und muß gestoppt werden Diese Vorrede mußte sein, um meine Antwort verständlich zu machen.

Meine Forderungen:
- Rekomunalisierung von LBK und Pflegen und Wohnen
- Keine Privatisierung des Uniklinikums
- Gewerkschaftsvertreter /Vertreterinnen in den Aufsichtsrat( Kuratorium) vom UKE
- UKE raus aus dem KAH und rein in die AVH
- Sofort ein Krankehausbedarfsplan mit wirtschaftlicher Transparenz und Perspektive der Einrichtungen und Träger in Hamburg
- Finanzielle Transparenz der Krankenkassen in Hamburg,
- Offenlegung der Ärztlichen Versorgung in den Stadtteilen
- Soll-Konzepte erarbeiten, die die Abwanderung von Ärztinnen und Ärzten und ambulanter Dienste aus ärmeren Stadtteilen verhindert.
- Sofortige Aufhebung des Niedelassungsverbotes für ausländische Ärztinnen und Ärzte nachdem sie in Deutschland studiert haben
- Sicherung der Ambulanten Pflege durch Integrierte Versorgungsmodelle mit dem Ziel einer wohnortnahe und kleinteiligen flexiblen und an den Bedürfnissen der zu Pflegenden und deren Angehörige ausgerichteten qualitativ hochstehende Versorgung und Pflege zu gewährleisten.
- Geschlechterbezogene Gesundheitszentren in Vernetzung und Kooperation mit den Krankenhausambulanzen.

Sehr Geehrter Herr Krause, die Liste ist lang und trotzdem fehlt bestimmt einiges. Aber den ersten Schritt kann DIE LINKE ab Januar 2008 tun. Im Wahlkampf und dann in der Bürgerschaft DEN TARIFKAMPF im ÖD hier in Hamburg unterstützen und dabei die Krankenhausbeschäftigten auch, denn zeitgleich wird VER.DI auch den Tarif beim KAH kündigen und in EINER FRONT mit den Beschäftigten vom Bund und der Bezirksämter gemeinsam kämpfen für mehr Geld, 8%, und gegen Arbeitszeitverlängerung etc.

Ich werde als Vertrauensfrau von Verdi im UKE dabei sein. Vielleicht sehen wir uns dann.

Frohe Festtage und einen schwungvollen Rutsch ins neue Jahr wünscht Ihnen
Christine Detamble-Voss