Frage an Christine Scheel bezüglich Familie

Portrait von Christine Scheel
Christine Scheel
Bündnis 90/Die Grünen
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christine Scheel zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Uwe S. •

Frage an Christine Scheel von Uwe S. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Scheel,

ich verfolge sehr interessiert die Debatten über Steuererleichterungen für Familien sowohl auf Bundes- wie auch auf Landesebene. Eines ist mir dabei aufgefallen:

Familien, die aufgrund ihres geringen Einkommens bereits unterhalb der Steuergrenze liegen, fallen bei ALLEN Parteien unter den den Tisch. Alle ach so schönen Steuererleichterungen gehen an ihnen vorbei, Erhöhungen von Kinderfreibeträgen sind bei dieser Gruppe wirkungslos und auch die Möglichkeit, notwendige AUsgaben von der Steuer absetzen zu können verpufft. Stattdessen trifft sie jede Erhöhung vom Mehrwert- oder anderen Verbrauchssteuern umso stärker.

Wohl gemerkt, ich meine damit nicht Hartz IV-Empfänger, ich spreche über Familien mit Einkommen, die über der Hartz IV-Grenze liegen, aber ein so niedrieges Einkommen haben, dass sie keine Steuern zahlen - und dass sind im Niedriglohnsektor eine ganze Menge.

Haben Sie persönlich oder die Grünen Ideen, wie DIESE Familien unterstützt werden könnten?

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Stark

Portrait von Christine Scheel
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Stark,

vielen Dank für Ihre Frage zur Steuer- und Abgabenbelastung von Familien. Familien mit geringem Einkommen sind besonders stark mit Sozialabgaben ab dem ersten Euro Bruttoarbeitseinkommen belastet. Wir Grünen haben deshalb ein Entlastungsmodell für Geringverdienende von Sozialabgaben entworfen. Für Bruttoeinkommen bis 2.000 Euro sollen die Beitragssätze für die Sozialversicherungen von einem Sockelbeitragssatz aus langsam und stufenlos auf die normale Höhe der Sozialversicherungsabgaben von gegenwärtig insgesamt rund 40 Prozent (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil) ansteigen. Die bisherigen Mini- und Midi-Job-Regelungen mit abgesenkten Sozialabgaben sollen in diesem "Progressiv-Modell" aufgehen. Mini-Jobber erhalten anders als bisher eine Absicherung bei Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Arbeitslosigkeit und im Alter. Durch das "Progressiv-Modell" für die Sozialabgaben steigen die Nettoeinkommen der Geringverdiener. Gleichzeitig werden die Betriebe entlastet. Im Handwerk, bei Dienstleistungen und in vielen anderen Bereichen können so neue Arbeitsplätze entstehen. Schwarzarbeit wird weniger attraktiv und kann zurückgedrängt werden. (Anlage: Antrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen "Mehr Netto für Geringverdienende")

Mit freundlichen Grüßen
Christine Scheel