Frage an Christoph Blödner bezüglich Gesundheit

Portrait von Christoph Blödner
Christoph Blödner
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christoph Blödner zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Jens R. •

Frage an Christoph Blödner von Jens R. bezüglich Gesundheit

Guten Tag Herr Blödner,

bitte gestatten Sie mir als Wähler in Ihrem Wahlkreis eine Frage bzw. Bitte um eine Stellungnahme aus der Sicht Ihrer Partei:

1. Falls Sie eine Meinung dazu haben, wie sehen Sie die Umsetzung der kürzlichen Freigabe von Cannabis als Medizin? In der Praxis funktioniert dies nur sehr unzureichend.

1a Z.B. verweigern die gesetzlichen Krankenkassen regelmäßig die Kostenübernahme vieler Patienten, selbst mitunter für jene, die bereits vorher eine Ausnahmegenehmigung hatten.

1b Eine weitere Auswirkung der Gesetzesnovelle besteht darin, dass medizinisches Cannabis nun als sog. Rezepturarzneimittel durch die Apotheken abgegeben werden muss. Dadurch erhöhte sich der Preis von 12,50 auf über 20 Euro pro Gramm. Im Zusammenspiel mit der Nicht-Kostenübernahme können sich Patienten die Medizin immer seltener leisten.

1c Wird die FDP darauf hinwirken, dass die Situation sich im Sinne der Betroffenen verbessert? Was konkret wären Ihre Massnahmen?

Vielen Dank für Ihre Zeit,
J. R.

Portrait von Christoph Blödner
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr R.,

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Die FDP und auch ich persönlich setzen uns für die kontrollierte Freigabe von Cannabis ein. Durch die Freigabe erübrigen sich die aktuellen Probleme im Hinblick auf den medizinischen Konsum, bzw. sollten diese deutlich unkomplizierter gelöst werden können. Die hohen Preise, die Probleme bzgl. der Erstattung der Krankenkasse etc. ergeben sich aufgrund eines schlecht gemachten Gesetzes, welches die eigentliche Illegalität von Cannabis umgehen muss. Eine Freigabe vereinfacht die Möglichkeiten.
Dazu anbei unsere allgemeine Positionierung zu Cannabis: Schätzungen zufolge konsumieren rund vier Millionen Menschen in Deutschland Cannabis. Damit werden unzählige Menschen kriminalisiert und immense Ressourcen bei der Polizei gebunden, die etwa bei der Verfolgung von Einbrüchen besser eingesetzt wären. Das Verbot von Cannabis erleichtert durch den illegalen Kontakt zu Dealern erst recht den Einstieg zu härteren Drogen. Wir setzen uns dafür ein, den Besitz und Konsum für volljährige Personen zu erlauben. Denn nur mit einem kontrollierten Verkauf in lizenzierten Geschäften kann die Qualität kontrolliert und so die Weitergabe von verunreinigten Substanzen verhindert sowie der Jugendschutz gewährleistet werden. Wenn Cannabis dabei ähnlich wie Zigaretten besteuert wird, können jährlich bis zu einer Milliarde Euro zusätzlich eingenommen werden. Dieses zusätzliche Geld soll für Prävention, Suchtbehandlung und Beratung eingesetzt werden.

Viele Grüße,
Christoph Blödner