Frage an Christoph Sonneberg-Westeson bezüglich Finanzen

Christoph Sonneberg-Westeson
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Manuela D. •

Frage an Christoph Sonneberg-Westeson von Manuela D. bezüglich Finanzen

Einen guten Tag,

wie hoch sind die Pensionszahlungen, die für die Bunderrepublik in einem Jahr aufgewendet werden müssen? Gibt es überhaupt einen Kanditen der diese Summe kennt? Welches schlüssige Konzept gibt es für die Zukunft unserer Kinder?

Mfg.M. Hahn-Dümichen

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Hahn-Dümichen,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Höhe der jährlichen Pensionszahlungen lag nach meinen Informationen 2003 bei etwa 34,5 Mrd. Euro, Tendenz steigend. Für Berlin liegt die Zahl bei etwa 1,1 Mrd. Euro, erwartet wird eine Steigerung bis 2018 auf 1,4 Mrd. Euro jährlich. So weit die Zahlen, die ich meinen statistischen Unterlagen entnommen habe. Ich gebe aber gern zu, dass ich die Zahlen nicht im Kopf hatte.

Gibt es nun angesichts dieser Summen ein schlüssiges Konzept für unsere Kinder? Ihre Frage berührt meiner Ansicht nach einen gesellschaftlichen und einen ökonomischen Aspekt.

Zunächst der gesellschaftliche: Das Interessante scheint mir weniger die Frage zu sein, wie die Pensionszahlungen aufgebracht werden können, sondern eher die, wie unsere Gesellschaft mit einem steigenden Anteil alter und sehr alter Menschen künftig umgeht. Wie gestalten wir den Übergang zu einer alternden Gesellschaft? Dabei sehe ich Chancen für die Jüngeren, denn der Bedarf an Dienstleistungen für ältere Menschen wird deutlich steigen und diese Leistungen müssen von Jüngeren erbracht werden. Hierzu zählen Pflege-, Freizeit- und natürlich auch Fortbildungsangebote, für die ein teil der Pensionen und Renten schon heute genutzt wird.

Auf diese Weise werden zunehmend Renten und Pensionen zurückfließen und so auch Jüngeren eine Chance bieten. Dies wäre der ökonomische Aspekt Ihrer Frage: Wie profitieren Jüngere von den Pensionszahlungen? Dabei gibt es einen weiteren, solidarischen Aspekt. neben den bezahlten Dienstleistungen hat es die so genannten Transferleistungen der Älteren an die Jüngeren schon immer gegeben. Ganz einfach gesagt handelt es sich dabei um die 20 Euro, die mir meine 92-jährige Großmutter bei einem Besuch schenkt. Dies geschieht millionenfach. Diese Unterstützung durch Pensionäre und Rentner ist für viele Jüngere notwendig geworden, was auch eine Folge hoher Arbeitslosigkeit und unsicherer Arbeitsverhältnisse ist. Die Ökonomen sind sich nur nicht sicher, wie hoch die Beträge tatsächlich sind.

Trotz der schwindelerregenden Höhe der Pensionszahlungen sollte diese generationsübergreifende Solidarität nicht übersehen werden. Dazu scheint mir das Thema zu vielschichtig zu sein.

Christoph Sonnenberg-Westeson