Frage an Claudia Roth von Thomas V. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Roth,
in einem Interview mit den "Kleinen Reportern" haben Sie in der Vorweihnachtszeit einmal gesagt, dass der Rehbraten zu Weihnachten nicht fehlen darf. Ich finde das gut, da auch ich zur Weihnachtszeit, aber nicht nur dann gerne Wild esse.
In Sachen Seeadler- und Verbraucherschutz treibt ihre Partei in den Bundesländern mit großem Elan ein Verbot bleihaltiger Munition voran. Da jedoch ca. 2/3 des in Deutschland auf dem Markt befindlichen Wildbrets aus Importen aus Neuseeland, Polen etc. stammt, mache ich mir große Sorgen um die deutschen Verbraucher, denn in diesen Ländern wird vorrangig bleihaltige Munition auf Wild verschossen, sodass der von ihnen gewünschte Effekt, "bleifrei" erlegtes Wild für die Verbraucher hierzulande zur Verfügung zu stellen sehr schnell verpuffen könnte.
Ich noch nicht politikverdrossener Bürger gehe einfach mal davon aus, dass Ihre Partei Wildbret aus Ländern, in denen deutsche Erlegungsstandards beim Wild nicht erfüllt werden auch aus den Regalen verschwinden wird, denn alles andere wäre m.E. nicht vermittelbar. Schliesslich müsste man sich fragen, warum ein in Neuseeland bleihaltig geschossener Hirsch weniger giftig ist als ein in Deutschland bleihaltig geschossener Hirsch.
Für eine Antwort auf meine Frage wäre ich Ihnen ausserordentlich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Voigt
Sehr geehrter Herr Voigt,
es gibt gute und überzeugende Gründe, auf Blei zu verzichten und auf die vorhandenen Alternativen umzusteigen. Wenn es in Deutschland gelingen würde, komplett auf „bleifrei“ umzustellen, wäre das aus der Sich des Verbraucherschutzes ein großer Fortschritt. Die logische Folge davon wäre eine deutliche Kennzeichnung auf den entsprechenden Waren.
Diese Entwicklung wäre vergleichbar mit anderen Entwicklungen im Verbraucherschutzbereich, wo solche Umstellungen mit entsprechender Kennzeichnung dazu geführt haben, dass die VerbraucherInnen die Möglichkeit haben, eine bewusste Entscheidung zu treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Das Mitarbeiter-Team im Bundestagsbüro