Sehr geehrte Frau Petzold,

Ihr Katalog von 11 Fragen sprengt ein wenig den Rahmen dieser Kandidatenbefragungen. Ich werde mich deshalb bemühen, dies so kurz wie möglich zu beantworten.

Frage 1 bis 3 kann ich zusammenfassen. Da wir der Auffassung sind, Europa kann nur aus Staaten bestehen, die diem europäischen Kulturkreis angehören und „christliches Abendland“ bleiben soll, halten wir den Bezug in einer EU-Verfassung für unverzichtbar. Dies verbietet – nach unserer Auffassung – auch die Abtreibung. Diese sehen wir nur in Verbindung mit einer evtl. Vergewaltigung oder bei erwiesenen Erbkrankheiten bzw. Gefahr für das Leben für Mutter und/oder Kind für zulässig.

Eine Zusammenarbeit mit DVU und NPD kommt für uns nicht in Frage, weil wir unterschiedliche Ziele haben. NPD (und nachdem sich beide nunmehr annähern, ist wohl auch zu vermuten, dass die DVU diese Linie verfolgen wird) will die Bundesrepublik „abwickeln“. Wir Republikaner betrachten uns als die demokratische Oppositionspartei auf der Rechten in Deutschland. Wir bekennen uns zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und verurteilen Gewalt gegen Personen und Sachen, gleichgültig, aus welchen Motiven sie verübt wird. Die Stärkung der Souveränität des demokratischen Nationalstaats und der Erhalt unserer sozialen Sicherungssysteme sind für uns vorrangiges Ziel.

Bisher ging es der Bevölkerung noch relativ gut, aber mit zunehmender zu erwartender Rezession werden sich die Bürger darauf besinnen, dass sie von den Altparteien keine Lösungen mehr für ihre Probleme erwarten können. Das gibt uns Zuversicht, bei künftigen Wahlen wieder an unsere früheren Ergebnisse anknüpfen zu können. Die Bürger wollen keine Krawallmacher, sondern Macher in der Politik, die ihre Probleme lösen.

Integrität und Glaubwürdigkeit sind wichtiges Ziel der Republikaner. Wir machen keine Versprechungen – wie die anderen –, sondern sagen den Bürgern, dass wir auf ihre Hilfe angewiesen sind.

Ich sitze seit einiger Zeit im Stadtrat von Salzgitter und habe somit kommunalpolitische Erfahrungen sammeln können. Die Arbeit im Europa-Parlament wird jedoch weit umfassender sein, so dass mir klar ist, dass ich noch viel zu lernen habe.

Politisches Vorbild ist Helmut Schmidt, der auch heute noch im Alter von 90 Jahren aktiv ist und über brillantes Wissen verfügt, weil er sich geistig immer fit gehalten hat. Ich halte ihn auch heute noch für einen hervorragenden Politiker, der seinerzeit nur leider in der falschen Partei war und dann von seinen eigenen Genossen verraten wurde.

Ich hoffe, Ihre wichtigsten Fragen damit erschöpfend beantwortet zu
haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dirk Hacaj