Frage an Florian Ernstberger von Johanna R. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Ernstberger,
ich bitte Sie um Ihre Meinung bzw. Stellungnahme zu folgenden Fragen:
1. Erweiterung flughafen Oberpfaffenhofen
2. Autobahnsüdring
Mit freundlichen Grüßen
Johanna Rieke
Sehr geehrte Frau Rieke,
danke für Ihre Fragen, die ich auch als Würmtaler Nachbar gerne beantworte.
1.
Ich bin ein klarer GEGNER der Erweiterung des Sonderflughafens Oberpfaffenhofen.
Dabei bin ich weder fortschritts- oder wirtschaftsfeindlich noch gegen bestehende oder kommende Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Ich habe sowohl als Gemeinderat in Gräfelfing als auch Kreisrat des Landkreises München verschiedene Anträge und Schreiben mit meinen Kenntnissen als Rechtsanwalt verfasst und bei dem Bürgermeister und der Landrätin eingereicht, die zum Ziel haben, alle möglichen rechtlichen und politischen Mittel und Maßnahmen zu prüfen und einzusetzen, um gegen das LEP und den Genehmigungsbescheid der Regierung von Oberbayern bezüglich EDMO vorzugehen und zudem ein gemeindeübergreifendes Forum gegen Fluglärm zu bilden. Faires Verfahren und Berücksichtigung der Belange von Menschen und Natur sind nämlich hier bislang kaum oder nicht ersichtlich.
Ähnliches, auch politisches, Bemühen vermisse ich bei anderen hiesigen Kreispolitikern (siehe dazu auch die heutige SZ, Ausgabe Würmtal).
Ich fürchte sehr negative Auswirkung durch die Ausweitung der Geschäftsflüge auf das Würmtal und den Süden/Südwesten im Landkreis München, so durch Flugtaxis, Hubschrauber, usw. Gräfelfing ist ja ein gebranntes Kind in Sachen Autobahn und deren Entwicklung (Lärm, Abgase) der letzten 30 Jahre.
Zudem sind Kontrollmöglichkeiten in der Luft nunmal wesentlich eingeschränkter als am Boden. "In der Luft stehen kein Polizist und keine Radarfalle."
Das alles könnnen Sie unter www.f-ernstberger.de und www.igg.info. detailliert und im Wortlaut mit den dazugehörigen Presseartikeln nachlesen und weiter verfolgen. Dort werden Sie auch explizit Ihre Gemeinde Neuried als von mir genannte wohl betroffene Gemeinde finden.
Ich bin mir sicher, dass der Ausgang der Landtagswahlt am 28.09.08 hier entscheidende Bedeutung haben wird für die weitere Entwicklung.
2.
Schon zu meiner Zeit als Bürgermeister von Gräfelfing habe ich - zusammen mit den anderen Würmtaler Bürgermeistern - ein klares NEIN ZUM SÜDRING vertreten.
Ich bin und bleibe ein Gegner des Südrings, da er einerseits einen so schweren Eingriff in Umwelt und Natur bilden und andererseits Kosten verursachen würde, was in gar keinem Verhältnis zum angeblichen und nicht nachgewiesenen Nutzen steht. Die (zu) kostspielige Machbarkeitsstudie - obwohl keine Dringlichkeit im Bundesverkehrswegeplan festgestellt wurde - begrüße ich nur insoweit, als die Nichtmachbarkeit und Nutzlosigkeit dieses Projektes sich noch deutlicher zeigen wird bzw. verargumentiert werden kann. Dabei weiß ich wohl, dass der Osten/Norden des Landkreises München von dem Verkehr, vorallem auch Fernverkehr, stark belastet ist, aber ich meine, dass dies kein ausreichendes Argument für den Südring sein kann und zudem noch weitere und andere Möglichkeiten zur Entlastung des Osten/Norden bestehen (siehe dazu meine Antwort vom 16.08.08).
Auch hier wird der 28.09.08 eine entscheidende Rolle spielen.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Beste freie Grüße aus Gräfelfing
Florian Ernstberger