Was halten Sie von einem Forschungsprojekt "automatischer Zugverkehr" Halver-Oberbrügge? Ist die Maskenpflicht im ÖPNV sinnvoll oder der Sargnagel der Verkehrswende? E-Auto und ÖPNV-Preise, geht das?

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Florian Müller
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Frage von Felix S. •

Was halten Sie von einem Forschungsprojekt "automatischer Zugverkehr" Halver-Oberbrügge? Ist die Maskenpflicht im ÖPNV sinnvoll oder der Sargnagel der Verkehrswende? E-Auto und ÖPNV-Preise, geht das?

Bahnen sind spurgeführt, die eignen sich für automatische Verkehre wenn die Signal- und Hinderniserkennung klappt. Die beiden Reste der Bahnlinie Wuppertal-Lüdenscheid könnten als Forschungsprojekte für die Entwicklung und Anwendung automatischer Zugsysteme dienen, die die Wiederbelebung von Bahnstrecken im ländlichen Raum erlauben mit einem Fahrplan im S-Bahn-Takt.
Am 27.4.20 wurde die Maskenpflicht eingeführt. Ich kann in den Graphiken des RKI nicht erkennen, das dies einen Einfluss auf das Infektionsgeschehen hatte, weder beim Rückgang noch beim Anstieg im Herbst. In der Regel jubeln und schreien Fahrgäste nicht so, wie ich das am Wahlabend in Kiel bei Partys von CDU und Grünen gesehen habe. Warum kann man sich auf Parteitreffen ohne Maske so verhalten, während man im ÖPNV unter der Maske schwitzen muss? Vertreibt das nicht die Fahrgäste zum gefährlicheren PKW? E-PKW kosten im Betrieb weniger als Benziner und können 5 bis 9 Insassen mitnehmen. Wer wird noch den teuren ÖPNV nutzen?

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Die Digitalisierung des Schienenverkehrs in Deutschland ist eine der wichtigsten Herausforderungen in den nächsten Jahren. Allein durch digitale Stellwerke und Zugsicherungssysteme wie dem "ETCS"-Standard können Kapazitätserweiterungen von bis zu 20% mehr Zügen pro Strecke erreicht werden.

In der Endausbaustufe ist ETCS dann auch in der Lage, automatischen Zugverkehr abzuwickeln. Seit etwa einem Jahr laufen auf der stillgelegten Strecke von Annaberg-Buchholz nach Schwarzenberg entsprechende Erprobungen mit auch heute schon von alleine Fahrenden Test-Zügen im Rahmen des sogenannten "advanced train lab". Nach einem langen Auswahlverfahren durch die Fachingenieure stellte sich diese Strecke als die passendste heraus, zumal es nicht allzu weit von dem unter der letzten Bundesregierung geründeten Deutschen Zentrum für Schienenforschung in Dresden liegt.

Eine zusätzliche Forschungsstrecke ist derzeit nicht notwendig. Zunächst müssen die Ergebnisse aus den Forschungen in Annaberg-Buchholz ausgewertet werden, bevor sich die Frage einer Ausweitung der Teststrecken stellt.

Grundsätzlich schätze ich die Potenziale als sehr hoch ein und setze mich ggf. auch für eine Teststrecke im meinem Wahlkreis ein. Denn der Ausbau und die Stärkung des Schienenverkehrs ist  im ländlichen Raum zur besseren Anbindung und Steigerung der Attraktivität von großer Bedeutung – insbesondere in Südwestfalen in Anbetracht der Sperrung der A 45 bei Lüdenscheid. Das führt uns die Dringlichkeit vor Augen, mit der wir für einen ausgewogenen Mobilitätsmix im Südsauerland sorgen müssen. Dieser muss bezahlbare, flexibel und nachhaltig sein und die Digitalisierung bietet hierzu die vielversprechendsten Chancen.

Einen direkten Zusammenhang zwischen der Aufhebung der Maskenpflicht im ÖPNV und der Steigerung der Attraktivität sehe ich nicht.

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