Frage an Fredi Winter von Josef G. bezüglich Umwelt
In Andernach läuft derzeit ein Genehmigungsverfahren für ein so genanntes Industrieheizkraftwerk (IHKW) der Fa. Rasselstein, in dem fast ausschließlich Müll verbrannt werden soll. Dies wird die Luftbelastung im Neuwieder Becken noch weiter belasten und zur nochmaligen Steigerung der Luftschadstoffe, vor allem beim ohnehin schon viel zu hohen Feinstaub beitragen. Betroffen hiervon wird überwiegend Neuwied sein. Hier gibt es schon ein Biomasseheizkraftwerk ebenfalls bei der Fa. Rasselstein. Die Stadtwerke selbst wollen ein weiteres Biomassekraftwerk bauen. Wie stellen Sie sich zu dieser Entwicklung? Wie ist Ihre Einstellung zum geplanten IHKW Andernach?Was wollen Sie tun, um die Luftbelastung in Neuwied zu reduzieren?
Sehr geehrter Herr Grefrath!
Nachfolgend beantworte ich Ihnen die gestellten Fragen. Das Biomassekraftwerk der SWN kann mit der geplanten Anlage eines Industriekraftheizwerkes in Andernach nicht verglichen werden. Es handelt sich hierbei um 2 völlig verschiedene Anlagen. Das SWN-Biomassekraftwerk, wobei der Ausdruck Kraftwerk auch etwas übertrieben ist, ist als Beitrag zum Umweltschutz und dem Fortbestand der Forstwirtschaft anzusehen. Hier kommen nur Hölzer der Holzklasse I zur Verbrennung, also naturbelassene Hölzer. Die SWN-Anlage kann als ein umweltpolitisches Vorzeigeprojekt bezeichnet werden. Ganz anders die geplante Anlage in Andernach. Hier ist die Verbrennung der Stufen I bis IV vorgesehen, somit auch gefährliche Stoffe. Die geplante Anlage, in der bis zu 140.000 Tonnen Abfall verbrannt werden sollen, kommt nahe an den Charakter einer Müllverbrennungsanlage. Ich werde in die derzeitige Offenlage der Planungsunterlagen Einsicht nehmen und den Verlauf des weiteren Verfahrens mit meinen politischen Wegbegleitern kritisch um Sinne des Schutzes der Bevölkerung begleiten.
Beim Thema Feinstaub gilt meine Aufmerksamkeit der Umsetzung diverser Maßnahmen, wie sie im nunmehr vorliegenden Aktionsplan des Landesumweltamtes ausgeführt sind. Hier darf der Schutz der Bevölkerung nicht an den Kosten scheitern.
Ihr
Fredi Winter