Frage an Gabriele Hiller-Ohm bezüglich Umwelt

Gabriele Hiller-Ohm
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Frage von Michael E. •

Frage an Gabriele Hiller-Ohm von Michael E. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Hiller-Ohm,

sind Sie für einen Nationalpark Wakenitz ?

Mit freundlichen Grüssen
Michael Ensslen

Gabriele Hiller-Ohm
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Ensslen,

ein starker Naturschutz der Wakenitz liegt mir sehr am Herzen, ich setze mich seit Jahren dafür ein. Die Wakenitzniederung ist eine der schönsten Flusslandschaften Schleswig-Holsteins. Die Wakenitz wird deshalb auch gerne – und wie ich finde zu Recht – als „Amazonas des Nordens“ bezeichnet. Sowohl der Wasserlauf als auch das Ufer müssen als wertvolles Naturschutzgebiet erhalten, gepflegt und ausgebaut werden. Gerade auf der Lübecker Seite ist das eine große Herausforderung aufgrund des erhöhten Siedlungsdrucks der Stadt. Der Gegensatz zeigt sich beim östlichen Ufer, das zu DDR-Zeiten Sperrzone war und dementsprechend nicht besiedelt wurde.

Die Wakenitz gehört als ehemalige deutsch-deutsche Grenze zu einer Art Nationalpark, nämlich dem größten Biotopverbund Deutschlands, dem „Grünen Band“. 150 Naturschutzgebiete, zu denen auch die Wakenitzniederung zählt, liegen darin oder grenzen an das Grüne Band an. Auch der Nationalpark Harz gehört zum ersten gesamtdeutschen Naturschutzprojekt. Der innerdeutsche Grenzstreifen wurde zum Refugium für viele seltene Pflanzen und Tiere. Hier entwickelten sich einzigartige Busch- und Waldparadiese, Sümpfe und Heiden mit der für sie typischen Flora und Fauna. So konnte ein einzigartiges länderübergreifendes Biotopverbundsystem von knapp 1.400 km Länge entstehen.

Im Bereich der Wakenitz, aber auch allen anderen Naturschutzgebieten, kommt es darauf an, diese Natur- und Artenvielfalt zu bewahren. Leider sind in den vergangenen Jahren Eingriffe in die Natur erfolgt, z. B. durch den Bau neuer Brücken oder Straßen. Hier muss der Naturschutz Vorrang haben. Dies ist mir auch als Tourismuspolitikerin wichtig, da die intakte Natur der Wakenitzniederung gleichzeitig dem Tourismus zugute kommt.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Hiller-Ohm