Frage an Georg Gafus bezüglich Wirtschaft

Georg Gafus
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Bittner T. •

Frage an Georg Gafus von Bittner T. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Dr.Gafus,

als gelerner Chemikant mit erfolgreich bestandener Abschlussprüfung, befinde ich mich zur Zeit aif Arbeitssuche.
Dies Ausbildung wurde mir im Rahmen einer Umschulungsmaßnahme des Arbeitsamtes Altötting ermöglicht.
Trotz intensivsten Bemühungen, einschließlich eines Bewerbungstrainings bei der Handwerkskammer Mühldorf - Altötting, ist es mir bis jetzt nicht gelungen in Lohn und Brot zu kommen.
Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und ebenso Vater eines vierjährige Sohnes.
Bedingt durch Harz IV müssen wir mit erheblichen Einschränkungen fertig werden, die rein psychische Situation nicht miteingerechnet.
Bisher war ich der Meining, daß eine Fachkraft durchaus bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätte, was aber bisher zumindest, als Trugschluß beweist.
Es würde mich daher interessieren, wie die Politik der CDU/CSU diese Probleme lösen wird, da mir die Vorstellung eines Euro-Jobs mit meiner Ausbildung, die ich am 26.01.2005 erfolgreich abgelegt habe, tatsächlich Grauen bereitet.
Sicherlich bin ich nur ein Fall von fünf Millionen Fällen, jedoch darf ich betonen, daß es um die Zukunft meiner Familie, insbesondere unseres Kindes geht.
Wie darf ich also Ihren Slogan "Vorfahrt für Arbeit" tatsächlich verstehen ?
Wie würden Sie sich an meiner Stelle verhalten und welche Lösungwege können Sie aufzeigen ?
Sie können mich auch persönlich unter 08677 / 876844 erreichen, oder aber mobil unter 0175 / 1585287.
Über eine Stellungnahme Ihrerseits würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Bittner Thomas

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Bittner,

entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihre Mailanfrage bei "kandidatenwatch" heute erst beantworte. Ich muss sie in der Mailflut der vergangenen Woche übersehen haben und habe sie erst heute morgen bei der Wochenkontrolle registriert.

Wie die Politik der CDU/CSU Ihre Probleme lösen kann, müssen Sie meinen Mitbewerber fragen. Ich bin der Direktkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Aber ich kann Ihre Sorgen gut verstehen, weil ich selbst als dreifacher Familienvater nach 14 Jahren Vollbeschäftigung heuer seit einem halben Jahr teilarbeitslos bin (einer von zwei dieser Sorte in der Statistik der Mühldorfer Agentur). Ab September habe ich glücklicherweise wieder zwei halbe Stellen als Religionslehrer im Münchener Raum - oder sogar einen Arbeitsplatz im Bundestag!

Zum Abschluss Ihrer Ausbildung als Chemikant möchte ich Sie beglückwünschen. Grundsätzlich bin ich überzeugt, dass eine Qualifikation die bessere Voraussetzung ist, neue Arbeit zu finden - allerdings in der derzeitigen Wirtschaftslage auch keine Garantie. Ich kenne das ja aus eigener Erfahrung. Die Grünen setzen sich für eine soziale Grundsicherung ein und haben mit der SPD die bisherigen Sozialhilfeempfänger mit ALG II besser gestellt. Bisherige Empfänger von Arbeitslosenhilfe haben z.T. durch die Hartz-Reformen Nachteile, hier muss nachgebessert werden.

Aber damit haben Sie noch keine Arbeit, und die brauchen Sie. Wacker Chemie in Burghausen wird seine Silizium-Produktion weiter ausbauen, auch eine Folge grüner Politik. Die Geschäftsleitung hat das vor wenigen Wochen in einem Gespräch mit MdB Hans-Josef-Fell und unserem Landsvorsitzenden Sepp Daxenberger mitgeteilt, an dem ich auch teilnehmen konnte. Soweit ich mich erinnern kann, sollen damit auch 150 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Sollten Sie - was ich fast vermute - bisher schon eine Absage von Wacker erhalten haben, versuchen Sie es vielleicht noch einmal und nennen das geplante Projekt der Erweiterung in der Silizium-Produktion.

Nach mehreren Jahren der Krise gibt es erste Anzeichen für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Aktienkurse sind der realen Wirtschaftsentwicklung immer ein Stück voraus. Sollte ich als erster nicht-schwarzer Abgeordneter der Region am 18. September direkt in den Bundestag gewählt werden, sehe ich in der Sicherung und Förderung von Arbeitsplätzen in der Region meine größte Aufgabe. Der zweigleisige Bahnausbau München-Mühldorf incl. der Stichstrecke nach Burghausen ist hier ein Element. Insbesondere aber Innovationen in die Zukunft im Bereich der erneuerbaren Energien. Davon profitiert nicht nur ein Großbetrieb wie Wacker, sondern auch viele mittelständische und Kleinbetriebe in der Region. Und hoffentlich auch Sie persönlich.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie von Herzen, dass Sie bald wieder Arbeit finden.

Mit herzlichen Grüßen

Georg Gafus