Frage an Gregor Gysi bezüglich Finanzen

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Gregor Gysi
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Frage von Franco F. •

Frage an Gregor Gysi von Franco F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

Sie haben kürzlich über einen Plan B gesprochen und wie immer, hing ich
an Ihren Lippen.

Es gibt aber einige Fakten, die Sie nicht angesprochen haben und daher habe ich 2 diesbezügliche Fragen an Sie, weil ich diese für elementar halte, denn die Dimensionen leistungsloser Umverteilungen von "fleißig nach reich" in Deutschland, übertreffen mittlerweile den Bundeshaushalt bei weitem und die Ursache sehe ich am herrschendem "Schuldgeldsystem", welches im Jahre 2011, über 400 Mrd. €, alleine durch Zinsen und Zinseszinsen in die o. g. Richtung transferiert hat. http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/11192
Nach Berechnungen von Prof. M. Kennedy, beträgt der durchschnittliche Zinsanteil in allen Produkten und Dienstleistungen aktuell in Deutschland, durchschnittlich über 40%, so dass ein Großteil des verfügbaren Einkommens von Menschen mit kleinen- und mittleren Bezügen, besonders davon betroffen sind, da diese ja praktisch ihr gesamtes Einkommen verkonsumieren (müssen).

Daher meine erste Frage: Wie stehen Sie zu der o. b. Problematik? Wäre es nicht besser nach dem Vorbild des Bürgermeisters Michael Unterguggenberger, der mit seinem "Freigeld" - "Das Wunder von Wörgel ermöglicht hat zu handeln? http://www.youtube.com/watch?v=pVAVQ8BP-9E

Meine zweite Frage bezieht sich auf die Energieerzeugung bzw. das "Energiekartell" und die diesbezüglichen Verwerfungen im Energiebereich in Deutschland.

Ihre guten, diesbezüglichen Reden sagen ja diesbezüglich schon alles, bei meinen Recherchen bin ich darauf gestoßen, dass kleinere-, private Initiativen von Wissenschaftlern und anderen Bürgern (Dr. Christian Koch - Link 1) von den Bundesregierungen aktiv verhindert werden - es gibt Technologien, mit denen man aus Wasser Elektrizität und Wärme produzieren kann - warum wird das nicht eingesetzt? (Link 2)
http://www.youtube.com/watch?v=Hc-8dvvXWME
http://www.youtube.com/watch?v=s1L0kCxNqmA

Bitte tun Sie etwas, gegen diese spätrömische Dekadenz!

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Sehr geehrter Herr Frascella,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 8.Januar. Selbstverständlich gibt es eine extrem fehlerhafte Zinspolitik in Deutschland. Das wird vielfach deutlich. Z.B. erhielten die großen europäischen Privatbanken von der europäischen Zentralbank ein Darlehen in Höhe von 1 Million Euro zu 0,75 % Zinsen und vergaben dann ihrerseits Darlehen an die Südstaaten zu 5 % bis 7 %. Wir haben schon immer gefordert, Direktkredite an Südeuropa zu vergeben, die großen Privatbanken einfach auszulassen.

Eine fehlerhafte Zinspolitik bemerkt man auch beim so genannten Dispokredit.

Allerdings wird es keine Welt ohne Zinsen geben. Darlehen sind immer mit dem Risiko verbunden, dass sie nicht zurückgezahlt werden. Deshalb wird es eine Bereitschaft zu Darlehen nur dann geben, wenn es auch einen gewissen Zinssatz gibt. Allerdings muss dieser angemessen sein.

Vielen Dank für Ihre Hinweise zu den kleineren, privaten Initiativen. Ich werde das an unsere zuständige Abgeordnete weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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