Frage an Gregor Gysi bezüglich Finanzen

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Gregor Gysi
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Frage von Katja R. •

Frage an Gregor Gysi von Katja R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

erstmal möchte ich Ihnen für Ihre Arbeit im Parlament danken, denn mittlerweile ist die Linke die einzige echte Oppositionspartei. Deswegen werde ich Sie auch im September wählen.

Meine Frage bezieht sich auf die sogenannte "Staatsschhudenkrise" die ja in Wahrheit durch die Zocker auf den Finanzmärkten und nicht durch übermässige Staatsschulden ausgelöscht wurde.

Welche Kräfte sind da im Hintergrund am Werk, die offensichtlich die Demokratie und die soziale Marktwirtschaft vernichten möchten?
Ich lese gerade das Bauch die Schockstragegie von Naomi Klein und war entsetzt, wie viele Paralellen es zur Eurokrise gibt.

Ich habe schon einge Abgeordnete befragt, aber deren Antworten hinterliessen bei mir den Eindruck, das selbstständiges Denken keinen Platz mehr neben Fraktionszwang und Parteidisziplin hat.

Es fragt niemand nach dem Sinn von Wettbewerb und ob es sowas wie Wettbewerb der Staaten in einer Währungsuniom geben sollte. Wettbewerb ist Selbstzweck geworden. Können Sie denn nicht wenigestens den Abgeordneten mal die Frage stellen, ob Sie sich bewusst sind, das Wettbewerbsfähigkeit ein relatives Konzept ist und gegen wen denn die Südländer Ihre verbessern sollen, wenn Deutschland nichts vom Exportüberschuss abgeben will?
Ausserem ist ja absehbar, das die Spirale nach unten nicht aufgehalten werden kann, denn sollten diese Länder aufholen (was ich für unmöglich halte), wird sich ja Deutschland wieder hinstellen und eine Agendas 2020 fordern, die ersten Töne kamen ja schon.Dann geht das Spiel in die nächste Runde, nur das das menschliche Leid in allen Südländern bis dahin unermesslich wird.
Wen muss der Bürger ansprechen, um ein Umdenken auszulösen?

Mit freundlichen Grüssen
Katja Rasuchenberg

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Rauschenberg,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 11. Juni.

Sie haben mit Ihren Schilderungen völlig Recht, auch mit der Einseitigkeit und Beschränktheit der Wettbewerbsfähigkeit. Es findet eine gigantische Umverteilung von unten nach oben statt, die gestoppt und umgekehrt werden muss.

Es ist schwer, die dahinter stehenden Personen auszumachen. Es trifft sich vieles auch im Zeitgeist, Bankchefs, Konzernchefs,Politikerinnen und Politiker, Chefs von Medien. Auf jeden Fall werden wir weiter dagegen Politik betreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gysi

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