Frage an Gregor Gysi bezüglich Soziale Sicherung

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Gregor Gysi
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Frage von Joerg L. •

Frage an Gregor Gysi von Joerg L. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Gysi,

viele bewegen momentan auch die nachfolgenden Fragen, die ich auch an Sie, mit der Bitte um Ihre Antwort stellen möchte.

Wie geht es mit der gesetzlichen Rente weiter, wenn weiterhin nur ArbeitnehmerInnen in die Rentenkasse einzahlen ?

Sollten nicht diejenigen die 70 Prozent und mehr Rente bzw. Pension erhalten, im Gegensatz zu denen die man trotz Beitragszahlung nur 47 Prozent Rente zumutet, endlich in die Renten- kasse einzahlen (neben gutverdienende Selbstständige) ?

Sollte es nicht endlich auch eine gerechte Rentenangleichung von Beamtenpensionen und ArbeitnehmerInnenrenten in einem absehbaren Zeitraum geben ?

Oder leisten ArbeitnehmerInnen weniger als Beamte ?

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Sehr geehrter Herr Lindeholz,

Ihre Nachricht vom 20. November hat mich erreicht.
Wir brauchen eine grundlegendere Form der Rentenversicherung. Wir müssen für die neue Generation regeln, dass sämtliche Bürgerinnen und Bürger mit Erwerbseinkommen in die gesetzliche Rentenkasse einzuzahlen haben. Das gilt dann auch für Selbständige, für Bundestagsabgeordnete, für Beamtinnen und Beamte. Ferner muss die alte Rentenformel wieder hergestellt werden, damit das Rentenniveau wieder steigt. Außerdem müssen Ausbildungs-, Kinderbetreuungs- und Pflegezeiten besser anerkannt werden. Natürlich müssen Kinder, die vor 1992 geboren wurden, genau so berücksichtigt werden, wie Kinder, die nach 1992 geboren wurden. Außerdem muss die Rentenentwicklung wieder stärker an die Lohnentwicklung und die Lohnentwicklung wieder stärker an die Produktivitätsentwicklung gebunden werden. Wenn wir dann noch die Beitragsbemessungsgrenze aufhöben, wären sämtliche Finanzfragen geklärt und es müsste keine Altersarmut geben. Zusätzlich sollte für Spitzenverdiener geregelt werden, dass ihr Rentenanstieg abgeflacht wird. Wenn dann alle in die gesetzliche Rente einzahlten, hätten wir keine Schwierigkeiten mit einer Rente ab 65 Jahren und zwar in einer Höhe, die die Fortsetzung des im Erwerbsleben erworbenen Lebensstandartes ermöglicht.

Leider sind wir die einzige Fraktion, die eine solche Forderung und dann noch so konsequent erhebt. Es ist aber dringend erforderlich, diesen Weg zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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