Am 18 Januar 2023 wird im Umweltausschuss darüber beaten, Wölfe abschießen zu lassen, wie es in Schweden und Frankreich bereits gehandhabt wird. Wie stehen Sie dazu?

Portrait von Heike Brehmer
Heike Brehmer
CDU
100 %
14 / 14 Fragen beantwortet
Frage von Knut B. •

Am 18 Januar 2023 wird im Umweltausschuss darüber beaten, Wölfe abschießen zu lassen, wie es in Schweden und Frankreich bereits gehandhabt wird. Wie stehen Sie dazu?

Sehr geehrte Frau Bremer,
der Klimaschutz ist momentan eines der drängendsten Themen. Dem gegenüber steht häufig der Schutz der Natur - eben so häufig als Konkurrent. Dabei ist es möglich, Naturschutz und Klimaschutz zu vereinen. Der Wolf gehört in Deutschland als Bestandteil der Natur und als natürliches Regulierungsglied in der freien Wildbahn einfach dazu. Immer wieder greift der Mensch in natürliche Abläufe ein und gefährdet dadurch seine eigene Existenz. Nutztierhalter und Jagdverbände wollen den Wolf am liebsten tot sehen, dabei kann er so viel Nutzen erzielen, wenn man gemeinsam mit ihm, anstatt gegen ihn, nach Lösungen sucht, um Nutztiere zu schützen. Auf der ganzen Welt werden Raubtiere gejagt und ausgerottet. Die Angst der Menschen hierzulande vor dem Wolf ist komplett unbegründen und stammt aus historischen Märchen und Sagen. Machen Sie sich bitte stark für den Wolf und für ein natürliches Gleichgewicht der Arten in unserer Heimat!

Vielen Dank!
Knut B.
 

Portrait von Heike Brehmer
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Wolfsmanagement.

Der Umweltausschuss des Deutschen Bundestages wird sich am 18. Januar 2023 im Rahmen einer öffentlichen Anhörung mit einem Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit dem Titel „Ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie dem Artenschutz herstellen – Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen“ (Bundestags-Drucksache 20/3690) befassen.

Der Antrag stellt die wachsende Wolfspopulation und die daraus resultierenden zunehmenden Schäden durch Angriffe auf Weide- und Haustiere in den Vordergrund. Im Jahr 2020 wurden allein rund 4.000 Weidetiere – überwiegend Schafe, aber auch Rinder und Pferde – getötet. Da die bisherigen Präventionsmaßnahmen und die Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes nicht die gewünschten Erfolge gebracht haben, plädiert die CDU/CSU-Fraktion daher für ein aktives Wolfsbestandsmanagement. Konkret wird die Bundesregierung u.a. dazu aufgefordert, den Erhaltungszustand des Wolfes unverzüglich zu definieren und eine rechtssichere Entnahme zu ermöglichen.

Unsere Initiative greift die berechtigten und zunehmenden Sorgen der Weidetierhalter sowie der Bevölkerung in den ländlichen Regionen auf. Nur durch eine längst überfällige Bestätigung eines guten Erhaltungszustands der Wolfspopulation in Deutschland sowie durch ein nachhaltiges Bestandsmanagement können die berechtigten Interessen der Bevölkerung, der Weidetierhalter und des Artenschutzes in Einklang gebracht werden.

Den Stellungnahmen der Sachverständigen und den sich daraus ergebenden möglichen politischen Maßnahmen möchte ich an dieser Stelle nicht vorgreifen. Die Erkenntnisse aus der Anhörung werden in die Umsetzung unseres Antrages sicher mit einbezogen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Heike Brehmer, MdB 

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Heike Brehmer
Heike Brehmer
CDU