Frage an Heinrich Stürtz bezüglich Bildung und Erziehung

Heinrich Stürtz
DIE LINKE
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Frage von Werner Z. •

Frage an Heinrich Stürtz von Werner Z. bezüglich Bildung und Erziehung

Werter Herr Stürtz,
ich habe ein Paar fragen zum Thema Schule und Schulsystem.
1) Immer noch werden millionen von Schülern in der 4. Klasse auseinandergerissen und in andere Schulen verbracht, mehrere Studien belegen, dass das kontraproduktiv ist, wie steht die Linke dazu?
2) Wer aufgrund seiner Arbeit desöfteren gezwungenermaßen (Die Regierung verlangt Flexibilität) wird umzuziehen, kennt die irrwitzige Situartion, dass verschiedene Bundesländer verschiedene Lehrpläne und Scholabschlüsse haben. Was will die Linke dagegen machen bzw. etwas im System ändern?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Zieger,

danke für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte.

DIE LINKE. steht für die Gemeinschaftsschule, also gemeinschaftliches Lernen und Erleben in den ersten 8 Schuljahren.

Es soll keine Frühauslese stattfinden, beim längeren zusammen lernen soll aber über das eigentlich schulische hinaus verstärkt auf soziale Kompetenzen und Stärkung der Persönlichkeit Wert gelegt werden.

Es gibt ausreichend wissenschaftliche Belege dafür, daß ein solches Schul-und Lernsystem die spätere "Verwertbarkeit" des Menschen auf dem Arbeitsmarkt nicht hindert (das oberste Interesse der arbeitgeberseitigen "Markt"-Teilnehmer)

DIE LINKE. fordert deshalb eine Abkehr von den 16 unterschiedlichen Bildungssystemen und zur schnellstmöglichen Angleichung untereinander, damit ein Großteil der bestehenden Unterschiede wegfällt, die Bildungsabschlüsse gleichgestellt werden und so der Widerspruch zwischen Felxibilitätsanforderungen einerseits und deren Behinderung durch Nichtanerkennen von Bildungsabschlüssen aufgehoben wird.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß im Grunde gar keine wirkliche Absicht besteht, beim Thema Bildung mal endlich Planungssicherheit für alle Beteiligten herzustellen; obwohl das angeblich immer Alle wollen.

Seit Jahrzehnten diesselben Diskussionen, mal hier was Neues, mal da was Ähnliches. Unruhe aller Orten, wobei das Gegenteil nötig wäre: das Bildung in ein ruhiges Fahrwasser gehört, in dem alle Beteiligten Klarheit und Planungssicherheit haben, was auch zu höherer Motivation bei Lehrern und Schülern führen würde.

Mit freundlichen Grüssen
Heinrich L. Stürtz