Frage an Heinz Riesenhuber bezüglich Familie

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Heinz Riesenhuber
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Frage von Dr. Gunther K. •

Frage an Heinz Riesenhuber von Dr. Gunther K. bezüglich Familie

Herr Dr. Riesenhuber, Sie sind einer der wenigen, zu denen noch Vertaruen gerechtfertigt ist. Einem anderen hätte ich eine derartige Frage gar nicht mehr gestellt.
Alle Statistiken sagen, daß seit dem Pillenknick vor nunmehr über 40 Jahren die durchschnittliche Kinderzahl pro deutscher Frau bei weitem nicht mehr ausreicht, um den Erhalt der Bevölkerungszahl zu decken. Es handelt sich dabei bekanntlich um eine exponentielle Entwicklung, das heißt, das Loch in der Bevölkerungsstatistik wird so rasch größer wie die Lawine, die von einem einzigen kleinen Schneeball ausgelöst wird. Bereits 1983 veröffentlichte der maßgebliche deutsche Bevölkerungswissenschaftler, Prof. Dr. Herwig Birg, eine präzise Analyse, nach der (bereits vor einer Generation!!) die Bevölkerungszahl nur dann wieder herzustellen gewesen wäre, wenn ab dem damaligen Zeitpunkt JEDE DEUTSCHE FRAU ETWA 4 KINDER zur Welt gebracht hätte. Natürlich war das schon damals eine rein fiktive Rechnung, keine vorstellbare politische Regelung hätte diesen "Ruck in der Bevölkerung" vollbringen können.

Tatsächlich blieb die Geburtenrate weit unter dem "Reproduktionsniveau" von 2,3 Kindern pro Frau. Heute, eine Generation später, liegt die für die Erhaltung des Volkes notwendige Zahl wohl bei 8 oder 10 Kindern für jede deutsche Frau, eine völlig unerreichbare Größe.

Die Politik, egal, welche Wahlpartei man betrachtet, hat vor dieser existenzentscheidenden Frage seit Jahrzehnten vollkommen versagt! Die Zahlen können den Verantwortlichen von Anfang an nicht verborgen geblieben sein, woher kommt also das Desengagement in dieser Frage?? Gerade Ihnen muß man nicht sagen, daß die Ergebnisse der Wissenschaft allgemein zugänglich und verfügbar sind. Nun kommt es darauf an, den Deutschen, die es noch sein wollen, deutlich zu sagen, wohin der Weg führt, der von den gewählten Politikern vorgegeben wurde: in die Existenz der verbliebenen Deutschen in eine Minoritätsposition inmitten einer demographisch prosperierenden Mehrheit von unintegrierbaren und integrrationsunwilligen Fremden.

Meine Frage an Sie:
Hat die CDU/CSU in dieser für alle Deutschen, die es noch sein wollen, existenzentscheidenden Frage irgendein Konzept!!??
Wie will Ihre Partei, Ihre Fraktion mit diesem alles entscheidenden Problem umgehen?? Selbst mit Konzepten, die "jedem deutschen (nicht: türkischen!) Kind einen Kindergartenplatz zusichern" würden, wäre das Problem nicht lösbar, daß zur Bevölkerungserhaltung JEDE DEUTSCHE FRAU ab sofort etwa 8 Kinder in die Welt setzen müßte! Wenn der Weg in den Untergang des deutschen Volkes für jeden, der eine exponentielle Entwicklung erfassen kann, selbstverständlich ist, wie kann es die Politik wagen, diese Erkenntnis nicht zumindest jedem Bürger milde mitzuteilen??!!

mit freundlichen Grüßen

Dr. Gunther Kümel.

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Sehr geehrter Herr Dr. Kümel,

besten Dank für Ihre e-mail, in der Sie mich fragen, was wir bezüglich des Problems der sinkenden Geburtenrate in Deutschland tun werden.

Sie sprechen hier ein Problem an, für das es keine einfachen Lösungen geben kann. Deutschland hat eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa, doch ganz Europa erlebt heute demografische Veränderungen, die schwerwiegende Konsequenzen haben werden, wenn hier nicht gegengesteuert wird.

Untersuchungen der EU-Kommission haben gezeigt, dass die Europäer insgesamt weniger Kinder haben, als die eigentlich möchten, weil eine Vielzahl von Beschränkungen sie davon abhält, Kinder zu bekommen - so u.a. fehlende finanzielle Mittel, Schwierigkeiten beim Eintritt ins Arbeitsleben, Hinausschieben der 1. Geburt, fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Schwierigkeiten beim Zugang zu Wohnraum.

Auch die sinkende Geburtenrate in Deutschland hat eine Vielzahl von Gründen, die die wir angehen müssen, um Männern und Frauen die Entscheidung für ein Kind leichter zu machen.

U.a. das Beispiel Frankreich mit einer der höchsten Geburtenraten in Europa zeigt, dass eine familienfreundliche Politik Erfolg verspricht. Deshalb setzen wir hier einen Schwerpunkt unserer Politik.

Wir werden Familien mit Kindern finanziell deutlich besser stellen als bisher. Deshalb werden wir ab 1. Januar 2007 einen einheitlichen Grundfreibetrag von 8.000 Euro bei der Einkommensteuer und einen Kinderbonus von 50 Euro für jedes nach dem 1. Januar 2007 neugeborene Kind in der Rente einführen.

Ganz besonders brauchen wir die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, vor allem deutlich mehr Betreuungsmöglichkeiten und mehr berufliche und materielle Sicherheit für junge Frauen.

Die unionsgeführten Bundesländer werden alles daran setzen, das Angebot an flexiblen Betreuungsangeboten zu erweitern, insbesondere für Kleinkinder und in der vorschulischen Phase. Durch eine solide Finanzpolitik werden wir die Finanzbasis der Länder und Kommunen wieder so sichern, dass sie ihre Familieninfrastruktur ausbauen können.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zugleich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hier muss die Wirtschaft mitziehen. Es lässt sich eine Vielzahl von Vereinbarkeitsmöglichkeiten denken, von der Unterstützung durch Tagesmütter bei Krankheit bis hin zu betrieblichen Kindergärten. Das gilt nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für kleine und mittlere Betriebe, wo sich zeigt, dass gemeinsame Einrichtungen das leisten, was ein Betrieb allein nicht kann. Inititiativen wie der Bundeswettbewerb "Der familienfreundliche Betrieb" helfen dabei.

Wir wollen mit unserer Politik erreichen, dass Kinder und Familien insgesamt wieder einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen.

Dies muss uns gelingen, wenn unsere Gesellschaft zukunftsfähig bleiben will.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Heinz Riesenhuber