Wie stehen Sie zur Dreigliederung des Schulsystems und zu inklusiver Beschulung? Wie kann Lehrer*innenmangel verhindert/ behoben werden?

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Hildegard Förster-Heldmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Wie stehen Sie zur Dreigliederung des Schulsystems und zu inklusiver Beschulung? Wie kann Lehrer*innenmangel verhindert/ behoben werden?

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Wir GRÜNE wollen ein chancengerechtes Bildungssystem, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von familiärem Hintergrund, Geschlecht oder Behinderung in ihrer Individualität fördert.

Der Lehrkräftearbeitsmarkt ist in allen Bundesländern sehr angespannt. Wir haben die Studierendenkapazität 2015 massiv ausgebaut, gleichwohl dauert es ein paar Jahre, bis dies in den Schulen ankommt. Deshalb haben wir auch kurzfristige Maßnahmen wie Weiterbildungsmöglichkeiten und Quereinsteigerprogramme geschaffen sowie Beschäftigungspotentiale auf freiwilliger Basis (bspw. Pensionäre oder Teilzeitkräfte) gehoben. Aus diesem Grund ist die Lage in Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern weniger dramatisch und die Grundunterrichtsversorgung kann in der Regel abgedeckt werden. Die Ausbildungskapazitäten werden weiter ausgebaut

Momentan bewegen wir uns in Hessen wie in anderen Bundesländern auch auf ein Zwei-Säulen-Schulmodell zu, dass aus den Gymnasien als eine Säule und Schulen mit längerem gemeinsamen lernen (mit der Vorbereitung auf alle Schulabschlüsse an einem Standort) als zweite Säule besteht. Wir GRÜNE unterstützen den Prozess hinsichtlich einer Vereinfachung des Schulsystems im Anschluss an die Grundschule.

Der Schulischen Inklusion kommt bei der Förderung einer inklusiven Gesellschaft mit gleichen Lebenschancen und gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung eine entscheidende Bedeutung zu. Wir haben dies in Hessen in den letzten Jahren massiv vorangetrieben, so dass inzwischen 30 Prozent mehr Förderschulkräfte an allgemeinbildenden Schulen als an Förderschulen tätig sind. Der Wunsch nach inklusiver Beschulung kann in den meisten Fällen entsprochen werden. Gleichzeitig wollen wir die Wahlfreiheit der Eltern erhalten. Die Personalressourcen haben wir in diesem Bereich in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut, und werden dies auch weiterhin machen.

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