Frage an Holger Selig bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Holger Selig
AfD
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Frage von Michael J. •

Frage an Holger Selig von Michael J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Selig,

natürlich bin ich mir bewusst, dass die AfD eine frische und junge Partei ist. Gerade dieser Umstand macht es wahrscheinlich den Bürgern schwer ein Kreuz bei dieser Partei (und auch bei Ihnen als Direktkandidat) zu machen.

Viele Gerüchte um die AfD machen es zudem schwer den Überblick zu behalten, welche Aussagen nun aus Angst vor der Partei resultieren und welche wirklich Fakten beschreiben. Wenn ich mir das Parteiprogramm ansehe, welches beim Bundeswahlleiter hinterlegt wurde, in dem es unter anderem um die Abschaffung des Kindergeldes (und dafür eine Einmalzahlung von 25000€ versprochen wird - jedoch nur für verheiratete Mütter mit abgeschlossener Berufsausbildung und mit Arbeit), dann frage ich mich, wo die Partei eigentlich hin will?

Ich würde gerne von Ihnen wissen, warum ich am Sonntag Ihnen die Erst- und Ihrer Partei die Zweitstimme geben solle, wo doch der zukünftige Weg der Partei in den Sternen steht?

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Janßen

Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Janßen,

was immer Sie da in den Händen halten, es ist definitiv nicht das Wahlprogramm der AfD.
Unser Wahlprogramm zur Alterssicherung und Familie sieht wie folgt aus:

Die Eurokrise gefährdet alle Formen der Altersvorsorge durch Überschuldung und minimale Zinsen. Wir fordern, dass die Höhe der Renten langfristig garantiert wird. Die Schulden der Eurokrise dürfen nicht zu einer Rente nach Kassenlage führen.
Wir fordern, Kinder stärker bei der Rentenberechnung zu berücksichtigen.
Deutschland hat zu wenig Kinder. Renten- und Krankenversicherung stehen deshalb auf tönernen Füßen. Deutschland muss kinder- und familienfreundlicher werden.
Wir stehen für den Schutz der Familie als Keimzelle der Gesellschaft. Eine solidarische Förderung der Familien ist eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft und wesentlicher Teil des Generationenvertrages.

Das komplette und korrekte Wahlprogramm finden Sie übrigens hier:

https://www.alternativefuer.de/partei/wahlprogramm/

Ich habe darüber hinaus noch mit der Leiterin des Arbeitskreises Familie gesprochen, so dass ich Ihnen auch versichern kann,
dass eine derartige Forderung noch nicht einmal als mögliche Position diskutiert wurde.

Zu Ihrer zweiten Frage:

Sie haben Recht, dass das Parteiprogramm der AfD noch nicht alle Themenfelder abdeckt, die Richtung der Partei steht dadurch jedoch nicht in den Sternen.
Die Basis für alle Entscheidungen ist das Grundgesetz und die Richtung eine sachliche und vernünftige Politik im Sinne der Bürger.
Zur Zeit gibt es bereits Arbeitskreise in allen Bereichen, die mit ausgezeichneten Fachleuten besetzt sind und mögliche Vorschläge ausarbeiten,
die dann auf den Parteitagen diskutiert, angenommen oder abgelehnt werden. Eine demokratische Willensbildung braucht einfach etwas Zeit.
Da wir uns als eine der ganz wenigen Parteien zu Volksabstimmungen auf Bundeseben nach Schweizer Vorbild bekennen,
werden Sie somit auch die Möglichkeit erhalten, einige dieser Entscheidungen selbst mitzubestimmen.

Der wichtigste Grund, uns zu wählen, ist und bleibt jedoch die sog. Euro-Rettungspolitik, deren Haftungsrisiken allein für Deutschland Professor Sinn vom ifo-Insitut auf mittlerweile 1843 Milliarden Euro beziffert (inkl. der Target-Salden).
387 Milliarden Euro, die allein für die „Rettung“ Griechenlands gezahlt wurden, haben zu 27 Prozent Arbeitslosigkeit, 57 Prozent Jugendarbeitslosigkeit und einer Schrumpfung der Wirtschaft um gut 20% geführt.
Kein Cent dieser Hilfen ist jemals bei der griechischen Bevölkerung angekommen.
Wenn man nun bedenkt, dass Griechenland von der Wirtschaftsleitung in etwa gleichzusetzen ist mit Hessen, dann kann man sich sehr leicht vorstellen, was passiert,
wenn Spanien, Italien oder Frankreich unter den „Rettungsschirm“ ESM kommen, wenn bereits jetzt Holland das Ende des Wohlfahrtstaates ausgerufen hat.
Das kann keine Volkswirtschaft der Welt stemmen.
Nur wenn die Länder, für die der Euro viel zu stark ist, aus dem Euro austreten, haben sie eine reelle Chance, dass sich ihre Wirtschaft wieder erholen kann.

In der Hoffnung, Ihnen ein wenig weitergeholfen zu haben, verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Ihr
Holger Selig