Sehr geehrte Frau F.,

um dem Mangel an Lehrkräften wirksam entgegenzutreten, müssen mehr Lehrkräfte eingestellt werden. In einigen Schulbereichen wie den Grund-, Mittel-, Förder- und teilweise auch Berufsschulen fehlen Lehrkräfte, zugleich sind tausende Realschul- und Gymnasiallehrkräfte arbeitslos. Darum ist dringend Handlungsbedarf, aber es kann etwas getan werden, einiges davon sofort:

- die Lehrkräfte, die nur befristet eingestellt werden, müssen sofort entfristet werden und ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bekommen, damit sie dem Schuldienst erhalten bleiben und nicht in andere Bereiche abgehen
- arbeitslose Lehrkräfte aus anderen Schularten können auch in Mangelbereichen unterrichten, doch brauchen sie dazu eine berufliche Begleitung; viele von diesen Lehrkräften sind auch bereit für eine Weiterbildung für die neue Schulart, aber leider bietet das Land Bayern zu wenige Zusatzqualifikationsmöglichkeiten dafür an
- der Beruf einer Lehrkraft muss wieder attraktiver werden. Dazu gehört insbesondere die bessere Bezahlung für Grund- und Mittelschullehrkräfte. A13 muss für alle Lehrkräfte gelten. Die Entgelte von angestellten Lehrkräften müssen denen ihrer verbeamteten KollegInnen gleichgestellt werden.
- es müssen mehr Ausbildungsstätten an den Universitäten geschaffen werden, damit auch mehr Lehrkräfte ausgebildet werden können

Um eine neue Lehrkräftegeneration heranzubilden, braucht es im Schnitt 6 Jahre. Wenn Kinder geboren werden, dauert es 6 Jahre, bis sie eingeschult werden. Das Land Bayern könnte also rechtzeitig auf seine Geburtenzahlen und Pensionierungswellen reagieren und ausreichend Lehrkräfte ausbilden.

Mit freundlichen Grüßen
Ilona Deckwerth, MdL