Sollte für den grünen Wandel, für den Sie sich ja auch einsetzen, Ihrer Meinung weiterhin hauptsächlich auf den CO2-Ausstoß geachtet werden? Oder sollten alle 4 Elemente in den Fokus gesetzt werden?

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Inge Blask
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Frage von Maren A. •

Sollte für den grünen Wandel, für den Sie sich ja auch einsetzen, Ihrer Meinung weiterhin hauptsächlich auf den CO2-Ausstoß geachtet werden? Oder sollten alle 4 Elemente in den Fokus gesetzt werden?

Wenn alle 4 Elemente beachtet werden, so wird der Fokus auch auf folgende Punkte und Fragen gelenkt:
- Luft: Ausstöße von unterschiedlichen Gasen und deren Auswirkungen
- Wasser: Welche Schadstoffe befinden sich im Wasser? Wie kann man es "reiner", also schadstoffärmer machen? Wie ist mit den Auswirkungen von Kippen auf dem Boden für das Grundwasser umzugehen?
- Erde: Wie bekommen wir eine Agrarlandwirtschaft, eine Forstwirtschaft und einen Umgang mit Naturschutzgebieten, die nicht nur für diese Generation, sondern auch für die kommenden Generationen das Beste für die Erde bedeuten?
- Feuer: Was kann am Besten gegen die großen Brände unternommen werden? Sollten rituelle Feuer und auch Feuerwerke reglementiert und begrenzt werden?

Was genau wurde hinsichtlich dieser Fragen bereits getan? Welche Projekte oder Fragestellungen werden als Nächstes angepackt und umgesetzt?

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Die Messung des CO²-Ausstoßes ist in unseren Augen nach wie vor das geeignetste Instrument, um den fortschreitenden Klimawandel nachvollziehen zu können. Sicherlich sollte auch die Emission weiterer Treibhausgase in den Blick genommen werden, die von Ihnen angesprochenen „Elemente“ sind alle Teil unserer Umwelt und Atmosphäre und haben so Einfluss auf Klimaveränderungen.

Unsere „Luft“ wird vor allem in Großstädten mittels Schadstoffgrenzwerten kontrolliert. Dort haben Überschreitungen dieser Werte unmittelbare Konsequenzen für die Verkehrssteuerung, die sich z.B. in der Errichtung von Umweltspuren oder Kaltluft-Schneisen äußern. 

Die Gewässer werden hierzulande vor allem durch landwirtschaftliche Nutzung und den verstärkten Einsatz von Düngemitteln belastet. Durch die Einlagerung von Nitraten aus Dünger werden die Böden, also unsere „Erde“ zu stickstoffhaltig und die hohe Nitratkonzentration gelangt über Versickerung in unser Grundwasser.

Dieser Entwicklung möchten wir entgegentreten und setzen uns für eine naturnährere und damit zukunftsfähige Landwirtschaft ein. Unter anderem haben wir im Rahmen einer Enquete-Kommission hier im Landtag als Fraktion umfangreiche Positionen entwickelt, die wir in Kürze veröffentlichen werden, in dem wir ein Umdenken in der Agrarpolitik fordern und unsere Vorstellungen einer nachhaltigen Landwirtschaft skizzieren.

Die Frage nach „Feuer“ bzw. Bränden lässt sich am Besten in Zusammenhang mit „Erde“ nämlich Wald- und Forst beantworten: Die zunehmende Waldbrandgefahr – und Häufigkeit sehen wir in direkter Verbindung mit dem schlechten Zustand unserer Wälder. Diese sind in Folge jahrhundertelanger forstwirtschaftlicher Überlegungen und Politik mittlerweile nicht mehr klimafest und damit anfällig für Borkenkäferbefall, für Sturm- und Brandschäden und drohen, ihre Funktion als CO²-Speicher und „grüne Lunge“ für unsere Natur zu verlieren.

Dem wollen mit einer Diversifizierung bei der Waldverjüngung, mit der Pflanzung von naturnahen Mischwäldern und mit der Renaturierung größerer Waldflächen begegnen.

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