Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie auf das niederländische Modell der direkten Stromeinspeisung von PV-Anlagen über den Zähler eingehen.

Wie Sie richtig ausführen, ist das niederländische Modell sehr bürokratiearm. Eine unmittelbare Implementierung in Deutschland ist jedoch leider nicht ohne weiteres möglich. So würde eine unkontrollierte Einspeisung aller in Deutschland installierten Dach-PV-Anlagen insbesondere in der Mittagsspitze die Stabilität unserer Stromnetze gefährden. Allein in den Jahren 2019 und 2020 mussten bereits über 6.000 GWh Strom aus Erneuerbaren Energien abgeregelt werden. Der flächendeckende Einsatz von Smart Metern wäre zudem zwar ein wichtiger Schritt zu hin zu einer digitaleren und somit intelligenteren Steuerung unseres Stromsystems. Bei den geringen Erträgen kleiner Dach-PV-Anlagen stellt deren Installation aktuell jedoch noch einen erheblichen Kostenpunkt dar.

Unabhängig von der Implementierung von Smart Metern muss der Ausbau der Übertragungsnetze wie auch der Verteilnetze - in letztere erfolgt die Einspeisung der Dach-PV - dringend beschleunigt werden. Hierfür haben wir als Ampel-Koalition mit der Novelle des Energiewirschaftsgesetzes (EnWG) bereits eine erste wichtige Gesetzesänderung auf den Weg gebracht. Zugleich haben wir die Erarbeitung einer Speicherstrategie und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft angeschoben.

Auch in Zukunft werden wir Freie Demokraten weiter auf eine zügige Umsetzung der Energiewende hinwirken. Hierfür sind Hinweise wie Ihrer, den ich gerne an meine zuständigen Fachkollegen weitergegeben habe, stets hilfreich.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Beeck