Frage an Jens Kerstan bezüglich Bildung und Erziehung

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Jens Kerstan
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Wolf Achim W. •

Frage an Jens Kerstan von Wolf Achim W. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Kerstan,

laut WELT glauben sie, dass es eine "schweigende Mehrheit für die Schulreform" gibt.

Dazu die Frage Nr. 1:

Ist Ihnen bekannt, dass glauben nicht wissen bedeutet?

Desweiteren: Sie begründen Ihren Glauben mit dem Hinweis, dies sei die Quintessenz der Erfahrungen, die die GAL-Abgeordneten bei 14 Veranstaltungen zur Schulpolitik in den Wahlkreisen gemacht hätten: "Den viel beschworenen breiten Widerstand gegen die Schulreform haben wir dort nicht erlebt".

Dazu Frage Nr. 2.:

Könnten Sie sich vorstellen, dass die Schulreformkritiker Ihren Veranstaltungen für so irrelevant halten und Diskussionen mit Ihnen sowieso für verlorene Zeit, dass Sie also deshalb in den Genuss ungestörter Téte-a-Tétes gekommen sind?

Schließlich sprechen Sie von einer "lautstarken, gut organisierten Minderheit, die gegen die Reform ist, aber die Mehrheit ist dafür."

Dazu Frage Nr. 3.:

Welche Statistiken, Umfragen, Studien oder sonstigen Erkenntnisse liegen Ihnen vor, die unzweideutig beweisen, dass Sie es bei den Schulreformkritikern mit einer Minderheit zu tun hätten?

Für eine möglichst zeitnahe Beantwortung wäre ich dankbar.

Mit freundlichem Gruß

Wolf Achim Wiegand
Vater zweier schulpflichtiger Kinder

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wiegand,

es steht Ihnen natürlich frei, eine Regierungspartei als irrelevant anzusehen. Ob diese Einschätzung hilfreich ist, wenn Sie ein zentrales Vorhaben des Senates ablehnen oder verändern wollen, sei dahingestellt.
Im Übrigen ist mir nach Erwerb der Hochschulreife in dieser Stadt der Unterschied zwischen "Glauben" und "Wissen" durchaus bekannt. Aber diese kleinen Polemiken beiseite gelassen - hier meine Antwort auf Ihre ernstgemeinte Frage.

Die Bürgerinnen und Bürger haben mehrheitlich Parteien in die Bürgerschaft gewählt, die für "Eine Schule für Alle" sind. In Umfragen gibt es deutliche Mehrheiten von gut 60% der Befragten, die ein längeres gemeinsames Lernen befürworten. Das Hamburger Abendblatt veröffentlichte die einzige Umfrage in Hamburg, in der nach der Bürgerschaftswahl explizit nach der Primarschule fragt wurde. Eine Mehrheit von 53% der Befragten befürwortete die Primarschule. Mir ist keine einzige Umfrage bekannt, in der ein längeres gemeinsames Lernen oder die Primarschule abgelehnt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Jens Kerstan