Frage an Joachim Graf bezüglich Umwelt

Joachim Graf
ÖDP
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Frage von Matthias W. •

Frage an Joachim Graf von Matthias W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Graf,
die ÖDP ist für die Abschaffung von Atomenergie. Wie sehen aber die Alternativen aus? Erneuerbare Energien werden in absehbarer Zeit wohl kaum in der Lage sein diesen Ausfall zu kompensieren. (Einen Bericht der Zeit zu Folge ist dies schon so, weil Dank dem Ingenieurmangel in Deutschland die Entwicklung nicht im gewünschtem Tempo vorangetrieben werden kann.) Wenn aber dann trotzdem der Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen wird, dann heißt das doch mit anderen Worten, dass der Strom aus dem Ausland importiert wird. Doch habe ich Zweifel, dass Atomkraftwerke dort unbedingt sicherer sind (siehe Temelin),
Wäre es dem zu Folge nicht sinnvoller die Laufzeit der bestehenden Atommeiler zu verlängern und alternative Energien mit Forschungsgeldern zu fördern bis sich der Atomausstieg ohne Importstrom verwirklichen lässt?

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Wallner,

Ihre Fragen, für die ich ihnen danke, kann ich folgendermaßen beantworten:

Unsere Gesellschaft (und nicht nur die deutsche!) scheint vor der Wahl zwischen Pest(Atomkraft) und Cholera (Energiemangel) zu stehen, jedenfalls möchten uns dies die "großen Stippenzieher" der Energiebranche und die von diesen gut bezahlten Parteien (siehe Parteispendenaufstellung der Bundestagsverwaltung) mithilfe einer gut geschmierten Medien-Maschinerie (unsere "Bonsai-Berlusconis") weiß machen.
Tatsache ist, dass wir fast die Hälfte des momentanen, horrenden Energieverbrauches ohne größere Probleme einsparen könnten, wir müssten halt beim Energieverbrauch noch mehr unsere Gehirn einschalten.
Atom-Strom deckt gerade mal zwischen 10 und 12 % unseres Energieverbrauches, hinterlässt aber einen "ungedeckten Scheck" in unvorstellbarer Größe für unsere Kinder: Das Thema Asse hat wieder deutlich gemacht, dass es keinerlei Konzept für eine sichere Endlagerung gibt. Damit ist diese Technik für mich - bei allen möglichen Bequemlickeinten -ethisch undiskutabel!
Also: Wenn man ungerechtfertigte Gewinnmarchen bei Energieerzeugung und -Verteilung begrenzen könnte, wäre der Atomausstieg schon morgen machbar!
Entscheidend ist es, unsere Abhängigkeit von jeder Art von Energieimport abzubauen! Auch das ist machbar: z.B. der Kreis Traunstein hat es sich für die nächsten Jahre vorgenommen. Die Lösungskombination, die sofort möglich wäre, heißt also:
Energie- Einsparung, erhöhte Energie-Effizienz und dann sind 100% regenerative Energie realistisch und wir sind energie-autark!

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Graf