Frage an Joachim Günther bezüglich Bildung und Erziehung

Portrait von Joachim Günther
Joachim Günther
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Joachim Günther zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Birgit W. •

Frage an Joachim Günther von Birgit W. bezüglich Bildung und Erziehung

Bildung und Kultur/ Soziales und Familie

Sehr geehrter Herr Günther,

die Wahl steht kurz vor der Tür und es erscheint mir sehr wichtig, daß man sich schon vorher mit den Wahlprogrammen der einzelnen Parteien zu einigen sehr wichtigen Themen auseinandersetzt.
Da ich eine Initiative gegen Kinderarmut in Deutschland unterstütze, interresiert mich ganz besonders, was dahingehen aktiv von der Politik in Zukunft unternommen wird.

Kinderarmut in Deutschland - Wir sind ein sehr reiches Land und trotzdem muß man sich dafür schämen, daß es die Politik nicht schafft, für alle Kinder in unserem Land eine Stütze zu sein, behutsam aufwachsen zu können, sich entwickeln zu können, eine Berufsausbildung aufzunehmen/studieren zu können, wenn die schulischen Voraussetzungen vorhanden sind,etc. Es kann doch nicht sein, daß es Kinder gibt, die auf der Straße leben ohne ein zu Hause und eine Zukunft zu haben, Familien, die so wenig Geld haben, daß sie ihre Kinder hungrig zur Schule schicken, nichts weiter zum Anziehen haben, keine warme Mahlzeit am Tag, die Jugendlichen keine Ausbildungsstelle bekommen oder nach der Ausbildung keinen Arbeitsplatz, intelligente Schüler nicht studieren können, da kein Geld zur Ausbildung vorhanden ist und da gibt es vieles mehr, wo es dringender handlungsbedarf besteht.

Welche Ansatzpunkte zur Beseitigung dieser Missstände haben Sie und Ihre Partei dazu in Ihrem Wahlprogramm aufgenommen und versuchen diese auch ernsthaft nach den Wahlen umzusetzten ? Ich weiß, daß viele Menschen sehr genau darauf schauen, was die Politik hier unternehmen möchte und wie auch die Resultate nach den Wahlen dazu aussehen werden.

Ich würde mich über eine Rückmeldung Ihrerseits und umfassende Aussagen und Erläuterungen zu Ihrem Wahlprogramm freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Wappler, Falkenstein

Portrait von Joachim Günther
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Wappler,

Kinderarmut ist eine der negativsten Entwicklungen in unserem Land. Ich gehe davon aus, dass allen Politikern – so wie mir - daran gelegen ist, hier gezielte Änderungen herbei zu führen. Wir sollten aber trotzdem feststellen, dass staatliche Erziehungspolitik die Erziehungsarbeit der Eltern sowie die Fürsorgepflicht für ihre Kinder nicht ersetzen kann. Als FDP sind wir der Meinung, dass Kindertageseinrichtungen und die Tagespflege die Eltern gezielt unterstützen sollen. Wir haben dafür vorgesehen, dass bereits die flächendeckende Vorschulbildung kostenfrei für einen gleichberechtigten Start aller Kinder sorgen soll. Deshalb fordern wir Bildungs- und Betreuungsscheine ab dem 1. Lebensjahr, die z. B. in Krippen, Kindertagesstätten, Musikschulen oder Sportvereinen eingelöst werden können. Sprachtests ab dem 4. Lebensjahr und ggf. Förderung von Kindern mit Schwächen. eine verbindliche Schulvorbereitung ab dem 5. Lebensjahr.

In unserem Wahlprogramm können Sie das Leistungsangebot für die Schulen und die Ausbildungschancen in den jeweiligen Lernberufen detailliert nachlesen (www.fdp.de).

Die FDP ist natürlich mit Ihnen einer Meinung, dass es viele noch ungelöste Probleme in der Kinder- und Jugendarbeit gibt. Sie gestatten mir darauf hinzuweisen, dass für die Situation gerade der Kinder in Hartz-IV-Familien die Gesetzgebung der einstigen Regierung aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen verantwortlich ist. Besonders negativ auf die wirtschaftliche Situation von einkommensschwachen Familien haben sich in den vergangenen Jahren auch die größte Steuererhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland unter Schwarz-Rot ausgewirkt. Allein durch die Mehrwertsteuererhöhung haben CDU und SPD diesen sozial schwachen Familien zusätzlich 3 Prozent ihrer Wirtschaftskraft entzogen.

Natürlich müssen auch wir darauf hinweisen, dass im sozialen Bereich nur das verteilt werden kann, was zuvor erwirtschaftet wurde. Deshalb ist für uns Liberale eine gute Wirtschaftspolitik die beste Sozialpolitik. Wir würden bei einem Regierungswechsel vorrangig auf ein Bürgergeld setzen, das eine Grundausstattung von 625 Euro beinhaltet und allen Menschen die Zuverdienstmöglichkeit eröffnet.

Herzliche Grüße
Joachim Günther