Frage an Jörg Brunschweiger bezüglich Finanzen

Jörg Brunschweiger
dieBasis
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Frage von Henryka K. •

Frage an Jörg Brunschweiger von Henryka K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Brunschweiger,

die einzige Forderung Ihrer Partei die klar formuliert wurde ist, dass jeder Bürger von Geburt an ein Bürgergeld erhalten soll.

Wie soll das bezahlt werden? Gibt es da eigene Berechnungen der Partei?

Wie versteht sich das mit der Eigenverantwortung (siehe Antwort an Herrn Köck )

Das Bürgergeld ist ja eine schöne Sache. Aber wer soll dann noch Interesse haben als VerkäuferIn zu arbeiten? Als Folge würden die Preise steigen. Das Bürgergeld müsste erhöht werden. Eine Schraube ohne Ende mit einer enormen Inflation.

Ist das die Absicht der Partei?

Mit freundlichen Grüssen

H. Klapproth

Antwort von
dieBasis

Sehr geehrter Herr Klapproth,

Nach der Bezahlbarkeit des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) wird oft gefragt. Es gibt eigene Berechnungen durch unseren früheren Bundessekretär. Ich habe eigene Berechnungen angestellt. Es existieren auch mehrere Studien hierzu die ebenfalls zu dem Schluss kommen, dass es bezahlbar ist. Auch andere Parteien wie CDU, FDP, Grüne und die Linke diskutieren darüber. Stimmen aus der Wirtschaft sprechen sich auch dafür aus - zum Beispiel Götz Werner, Chef der Marktkette DM. Es ist bezahlbar.

Das BGE löst Renten, Arbeitslosengeld, Kindergeld und Sozialhilfe ab. Der Staat kann dann alle Subventionen stoppen. Zusätzlich spart man einen immensen Verwaltungsapparat.

Das Bürgergeld ist kein Geld das Luxus bietet. Wenn ich mich recht entsinne, war ein Gegenargument bei der Talkshow Christiansen, dass ein Arbeitsloser mit dem Grundeinkommen, in Höhe von etwa 850 Euro für Erwachsene und 350 Euro für Kinder letztlich weniger Geld bekommt als es jetzt der Fall ist. Jetzt wird ihm eben noch die Wohnung bezahlt und er erhält auch weitere "Subventionen" (z.B. Kindergeld) die dann entfallen. In vielen dieser Fälle spart der Staat also sogar Geld.

Zu ihrer Frage mit der Verkäuferin kann ich sozusagen die Gegenfrage stellen, warum sie jetzt arbeitet obwohl sie auch von Sozialhilfe leben kann?

Es wird sicherlich Arbeiten geben, die wenig Freiwillige finden. Diese werden dann jedoch entsprechend bezahlt. Es gilt immer noch das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Ebenso würden die Preise nicht ins uferlose steigen, denn wenn das Grundeinkommen von der Höhe her gleich bleibt können die Empfänger eben nicht mehr davon leben und müssen wieder arbeiten, womit wiederrum die Preise wieder fallen etc. Es wird sich einpendeln und wohl in etwa so bleiben wie es jetzt ist. Nur dass die Menschen nicht mehr gezwungen sind jeden Job anzunehmen und eine bessere Verhandlungsbasis haben als heute. Niemand wird mehr arbeiten, nur um zu überleben, sondern Arbeit wird einen anderen Stellenwert einnehmen. Man geht arbeiten um Erfüllung zu finden in dem was man tut. Ich bin beispielsweise immer glücklicher, wenn ich etwas aus freien Stücken für die Allgemeinheit tue, als wie wenn ich einen Tag faul in der Sonne liege.

Zur Eigenverantwortung ist meine Meinung:
Jeder Mensch ist zuallererst für sich selbst verantwortlich. Damit er diese Verantwortung übernehmen kann, muss der Staat im möglichst große Freiheiten schaffen.

Mit freundlichen Grüßen
Jörg Brunschweiger